FILM & LECTURE am 3. Dezember im Deutschen Filmmuseum Frankfurt

 

Helga Faber

 

Frankfurt am Main (Weltexpresso) – In diesem Monat geht es weiter mit der französischen Regisseurin: Selbstporträts von Anderen: Das Universum von Agnès Varda ist das Motto, unter dem am Donnerstag, 3. Dezember ein Vortrag von Kathrin Peters und der Film CLÉO DE 5 À 7 gezeigt wird.

 

Der längste Tag. Zu Agnès Vardas CLÉO DE 5 À 7 (FR 1962)

Lecture von Kathrin Peters

Donnerstag, 3. Dezember, 20:15 Uhr

 

Am Anfang von CLÉO steht eine Prophezeiung, am Ende eine Prognose. Dazwischen ist Warten, und der Film behandelt dieses Warten: Zeit vergeht, Cléo vertreibt sich die Zeit, lässt sich durch Paris treiben. Die Stadt ist dabei mehr als eine Kulisse, sie wird selbst zur Akteurin. Eine Transformation ereignet sich, in der sich das weibliche Subjekt anders zu seiner Umgebung in Beziehung setzt. Und außerhalb tobt der Algerienkrieg, von dem im Film zwar nichts zu sehen, aber immer wieder zu hören ist. Wie erzählt Agnès Varda von einem Feminismus, der 1961 noch kaum als solcher zu erkennen war? Wie zeigt sich das Ende des Kolonialismus, von dem noch nicht abzusehen war, wie lange er sich hinziehen würde?

 

Kathrin Peters ist Professorin für Geschichte und Theorie der visuellen Kultur an der Universität der Künste Berlin. Sie forscht zu Formen des Fotografischen, zum Verhältnis von Gender und Medien und zur Geschichte der Gestaltung und leitet die Redaktion der Zeitschrift für Medienwissenschaft.

 

Filmbeginn: ca. 21:15 Uhr

CLÉO DE 5 À 7 Mittwoch zwischen 5 und 7

Frankreich/Italien 1962. R: Agnès Varda. D: Corinne Marchand,

Antoine Bourseiller, Dominique Davray. 90 Min. 35mm. OmeU

 

 

CLÉO DE 5 À 7 war Agnès Vardas großer Durchbruch: Die junge Sängerin Cléo ist fest davon überzeugt, an Krebs erkrankt zu sein. Bis zu ihrem Arzttermin und der Diagnose sind es jedoch noch zwei Stunden des bangen Wartens, die sie überbrücken muss. Die Angst vor dem Tod treibt Cléo auf die Straßen von Paris, wo sie in quälend langen Momenten der Ungewissheit ihren Gedanken über das Leben nachhängt und einem jungen Soldaten begegnet, der kurz vor dem Kriegseinsatz in Algerien steht. Dabei entdeckt Cléo, dass die existenzielle Angst ihre persönliche Weltsicht nachhaltig verändert. Agnès Varda folgt ihrer Protagonistin ästhetisch außergewöhnlich in Echtzeit.

 

Eine Veranstaltungsreihe des Instituts für Theater-, Film- und Medienwissenschaft und des Exzellenzclusters „Normative Orders“ der Goethe-Universität mit dem Kino des Deutschen Filmmuseums und im Rahmen der hessischen Film- und Medienakademie (hFMA). In Kooperation mit dem Institut français pour l’Histoire en Allemagne, dem Masterstudiengang „Curatorial Studies“, der Städelschule und dem Institut für Filmwissenschaft der Johannes-Gutenberg-Universität Mainz.

 

 

Info:

 

Lecture von Kathrin Peters Der längste Tag. Zu Agnès Vardas CLÉO DE 5 À 7 (FR 1962)

Donnerstag, 3. Dezember, um 20:15 Uhr

 

Filmbeginn CLÉO DE 5 À 7 Mittwoch zwischen 5 und 7 (FR 1962. R: Agnès Varda)