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Romana Reich
Berlin (Weltexpresso) - „Das Andere Amerika“ war eine im Filmwesen der DDR gängige Formel, mit der amerikanische Filme oder Persönlichkeiten gemeint waren, die man als „progressiv“ einschätzte, weil sie internationalistisches Engagement zeigten oder in den USA als Dissidenten galten. Aber die Formel spiegelt auch eine Ambivalenz, die in zahlreichen DEFA-Filmen Ausdruck fand: Stand Amerika dort zumeist für das große Andere und den mächtigen Feind, schwelte im anti-amerikanischen Diskurs doch oft auch die Sehnsucht nach einem anderen, nämlich besseren Amerika als eine eigensinnige Utopie. So war Anti-Amerikanismus ein produktives Stimulans für politische Dokumentaristen wie Walter Heynowski und Gerhard Scheumann. Außerdem brachte der Anti-Amerikanismus das Genre des „DEFA-
Indianerfilms“ als Gegenbild zum Western hervor. In den 1980er Jahren schieden sich am Anti-Amerikanismus die Geister einer Generation, der allmählich die Luft ausging.
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Vor der Berlinale 2024 (3)
Hanswerner Kruse
Berlin (Weltexpresso) – Was für ein Film-Tag! An dessen Ende singt die Künstlerin Maria Lassnig mit schräger Stimme die Moritat: “Die Kunst bringt mich / nicht ins Grab / sie macht mich / immer jünger!“ Dieser letzte Kurzfilm des Tages beschloss die mehrstündige cineastische Hommage an die österreichische Künstlerin, die mit ihrer Malerei und später mit schrägen Filmen, die zeitgenössische Kunst ab den 1960er-Jahren stark beeinflusste.
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Romana Reich
Berlin (Weltexpresso) - Mit der Weltpremiere der irisch-belgischen Produktion Small Things Like These werden die 74. Internationalen Filmfestspiele Berlin am 15. Februar 2024 eröffnet. Unter der Regie von Tim Mielants und nach einem Drehbuch von Enda Walsh spielen unter anderem Cillian Murphy, Eileen Walsh, Michelle Fairley und Emily Watson mit. Small Things Like These wird im Wettbewerb gezeigt.
Weiterlesen: Small Things Like These mit Cillian Murphy eröffnet die Berlinale
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Claudia Schulmerich
Frankfurt am Main (Weltexpresso) – Verblüffend nach 50 Jahren RAUMPATROUILLE ORION wiederzusehen, was uns als Kinder einen tiefen Eindruck machte. Einen sehr tiefen. Denn das war die Welt von morgen, die wir uns gut vorstellen konnten, vor allem, weil die Konflikte zwischen den Menschen diejenigen von damals, diejenigen von heute und sicher auch die von morgen sind. Damals schien dies eine Zukunft, in der der Mensch seine Auseinandersetzung mit der von ihm entwickelten Technik, u.a. den von ihm erfundenen Robotern durchstehen muß. Aber heute sieht man in den Filmen vorrangig, wie sehr die menschlichen Konflikte, die in Auseinandersetzungen, Eifersucht, Mißgunst ausarten, jegliche Zukunftsarbeit erschwert.
Weiterlesen: RAUMPATROUILLE ORION, Kult als Film und TV-Serie ab 1966
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Serie: Die anlaufenden Filme in deutschen Kinos vom 18. Januar 2024, Teil 1
Roman Polaski
Gstaad / Schweiz (Weltexpresso) - Fast ein halbes Jahrhundert lang besuchte ich einen Ort in der Schweiz, an dem sich ein Luxushotel der Kategorie „5 Sterne Superior Hotel“, das Gstaad Palace, befindet. Ich habe das Treiben in diesem Hotel beobachtet, in dem sich eine extrem reiche Elite aufhält, um die sich das Proletariat des Hotels versammelt. Diese beiden Welten der Reichen und Armen sind auf ihre eigene Weise komisch, manchmal sogar grotesk. Alles unterscheidet sie voneinander, angefangen bei ihren politischen Ansichten. Vereint werden sie nur durch die Figur des Hotelmanagers, der sich um alle Gäste kümmert und versucht, sie zufrieden zu stellen, wobei er sich sowohl bei seiner Kundschaft als auch bei seinen Untergebenen einschleimt. Durch sein diplomatisches Gespür findet er auch aus den ausweglosesten Situationen wieder heraus.
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