Bildschirmfoto 2019 04 19 um 22.17.47Serie: Die anlaufenden Filme in deutschen Kinos vom 18. April 2019, Teil 9

Claudia Schulmerich

Frankfurt am Main  (Weltexpresso) – Wenn wir mit Ayka (Samal Yeslyamova) durch Moskau hetzen, dann ihr in ihren Verschlag folgen – tatsächlich in einem großen Haus, vollgestopft mit lauter Kirgisen, mehr Männer als Frauen, lauter Abgrenzungen in den Zimmern durch Decken etc., um wenigstens die Matratze und vielleicht ein kleines Tischchen als privates Refugium , die Polizei dort aufkreuzt, woraufhin sie schnell verschwindet, dann wissen wir, sie lebt heimlich, also ohne Aufenthaltserlaubnis in Moskau wie all die anderen Kirgisen, von denen einige entdeckt, abgeführt und nach Kirgisien zurückgeschickt werden.

Bildschirmfoto 2019 04 19 um 22.23.59Serie: Die anlaufenden Filme in deutschen Kinos vom 18. April 2019, Teil 8

Claudia Schulmerich/Sergey Dvortsevoy/Redaktion

Wiesbaden  (Weltexpresso) - Wenn man im Rahmen des Filmfestivals goEast gerade viele Filme aus Ost- und Mitteleuropa sehen durfte, eben auch russische Filme, Filme, die bis Kasachstan oder Aserbaidschan reichen, Filme, die ein anderes Sehverhalten erzwingen, als wir normalerweise im Kino, wir Journalisten in Pressevorführungen, im Fernsehen, in DVDs, Streaming- oder Sichtungslinks mit ihrer amerikanischen Orientierung der vollen Leinwand und des total ausgeschmückten Ablaufs, dann muß man anfangen, mitzudenken, mitzufühlen und für mich gilt, daß ich sage, ich darf in diesen Filmen meine eigenen Gedanken haben, meine eigenen Gefühle entwickeln, weil es sehr offene Filme sind.

goeast19 jaan niemandDas junge osteuropäische Kino präsentierte auf dem 19. GoEast Filmfestival Wiesbaden einen neuen Stil, Teil 14

Kirsten Liese

Wiesbaden (Weltexpresso) - Vanya, Petya und Sasha finden keinen Sinn in ihrem Leben. Mit Partys, Drogen, Sex und Alkohol lehnen sich die jungen Russen gegen die ungeliebten Eltern auf, denen sie die Schuld an ihrer Misere geben. Zwei von ihnen wollen ihrer dumpfen Lethargie durch Selbstzerstörung entkommen: Vanya stürzt sich, von Petya dazu ermuntert, nackt vom Balkon, Petya trinkt daraufhin Säure, überlebt knapp und klebt sich in einer Anwallung von Schuldgefühlen ein Pflaster auf den Mund.

dff akerman„Das Kino von Chantal Akermann": Fortsetzung der Frankfurter Lecture & Film-Reihe ab dem 26. April

Siegrid Püschel

Frankfurt am Main (Weltexpresso) - Die Filme der belgischen Regisseurin und bildenden Künstlerin Chantal Akerman (1950 – 2015) prägen seit ihrem Erscheinen die Ausdrucksmöglichkeiten des Films. Akermans Ästhetik der Alltagserfahrung, ihr Überschreiten der Genregrenzen zwischen Spielfilm, Dokumentarfilm und Experimentalfilm, ihr Sinn für Dauer und Zeiterfahrung jenseits der Stechuhr-Dramaturgie des herkömmlichen Spielfilms machen sie zu einer Neuerfinderin der Formen des Kinos.

Bildschirmfoto 2019 04 18 um 11.45.14Serie: Die anlaufenden Filme in deutschen Kinos vom 18. April 2019, Teil 7

Claudia Schulmerich

Frankfurt am Main  (Weltexpresso) - Es gab gute Gründe, in WELTEXPRESSO so viel an geschichtlicher Wahrheit vorauszuschicken, denn im Film selbst wird die eigentliche politische Schweinerei, die sich dieser Altnazi-Wolf im Schafspelz des Bundesjustizministeriums der jungen Bundesrepublik geleistet hatte, gar nicht richtig deutlich. Was man jedoch angesichts der eindrucksvollen Stummheit des Angeklagten Fabrizio Collini (Franco Nero) , der scheinbar grundlos den reichen und wohl beleumdeten Patriarchen Hans Meyer (Manfred Zapatka) erschossen hat, mehr fühlt als versteht, das ist, daß hier entsetzliches Unrecht geschehen ist, das Collini rächt.