Eine geistig-kulturelle Physiognomie Frankfurts von 1929 bis 1936, Vortrag von Alfons Maria Arns im Rahmen von FRANKFURT LIEST EIN BUCH im Museum Judengasse am 20. April

 

Felicitas Schubert

 

Frankfurt am Main (Weltexpresso) - „Frankfurt bedeutet mir schon jetzt mehr.“ (8. Februar 1930) – „Hier in Frankfurt bleibt zum Glück alles moderater, wir sind eben eine liberale Stadt.“ (1. Januar 1933) – „So sehr wir Frankfurt geliebt haben, wir haben unsere Zelte dort abgebrochen. Es ist einfach zu schwierig geworden.“ (22. Dezember 1935)

 

Diese Zitate stammen aus den „Tagebuch-Briefen“ der Pianistin Elise Hermann, die im Mittelpunkt des vom Autor Dieter David Seuthe so bezeichneten „halbfiktiven“ Romans Frankfurt verboten stehen. Im Jahre 1936 ist die Protagonistin wegen ihrer jüdischen Herkunft aus Deutschland geflüchtet. Ihre Worte umreißen eher unspektakulär den Bruch, den die sich schon früh abzeichnende „Machtübernahme“ der Nazis für die damals in Frankfurt lebende und an Dr. Hoch’s Konservatorium studierende junge Frau bedeutete.

 

In seinem Vortrag greift der Kulturhistoriker Alfons Maria Arns die im Roman entwickelte Topografie Frankfurts auf und entwirft eine geistig-kulturelle Physiognomie der Stadtgesellschaft, als sie sich dazu entschloss, ihre jüdische Geschichte und Gegenwart der Vernichtung preiszugeben.

 

 

Foto:

Dr. Hoch’sches Konservatorium, Frankfurt am Main um 1900

© Institut für Stadtgeschichte Frankfurt am Main

 

 

Info:

Vortrag von Alfons Maria Arns am Mittwoch, 20. April, Museum Judengasse, im Rahmen von „Frankfurt liest ein Buch“

Der Vortrag am Mittwoch, 20. April, ist eine Veranstaltung im Rahmen des Lesefestes „Frankfurt liest ein Buch“ und beginnt um 19 Uhr im Museum Judengasse. Der Eintritt kostet 5 Euro, ermäßigt 2,50 Euro.