Serie: Zur HEIMTEXTIL 2015 auf dem Frankfurter Messegelände vom 14. bis 17. Januar 2015, Teil 2

 

Gerhard Wiedemann

 

Frankfurt am Main (Weltexpresso) – BESINNUNG AUF DAS EIGENE HEIM, das ist ein Slogan, mit dem man seit Jahren umreißen kann, daß die Deutschen nicht nachlassen, ihr „trautes Heim, Glück allein“ für sich schöner zu machen, zu erneuern und zu modernisieren.

 

 

Die Weltleitmesse HEIMTEXTIL zeigt dabei die Trends auf, zeigt aber auch die Vielfalt dessen, was die Leute als schön oder für sie angemessen halten. Jeder Aussteller hofft, daß er dabei die Nase vorn hat, im Erspüren dessen, was die Leute wollen, denn die sogenannten Trendscouts sind überall, das Englische auf der Messe auch. Wie gut, daß sich über Geschmack nicht streiten läßt, weil es - außer Mehrheiten und das ist kein Argument - keine objektiven Kriterien gibt, wie die Objekte einzuschätzen sind. Was man selber gerne haben möchte, ist ein gutes Auswahlkriterium. Aber eigentlich wiederum nur für einen selber.

 

Zahlen und Fakten

 

Die Heimtextil eröffnet den jährlichen Messereigen und zählt wie die folgenden Konsumgütermessen Christmas- und Paper- und Creativeworld auch als Hinweis darauf, wie das Jahr ökonomisch verlaufen wird. Nimmt man nur erst einmal die Anmelderzahlen, verheißt dies: sehr gut. Denn 2 759 Aussteller sind aus 68 Ländern gekommen, gegenüber den vorjährigen 2 714 Ausstellern aus 62 Ländern. Der Zuwachs ist leicht, aber er geht in die Richtung immer größerer internationaler Beteiligung, denn aus dem Ausland sind es 2 417 Aussteller gegenüber 2 386 von 2014. Aber auch die deutschen Aussteller haben leicht zugelegt mit 342 (328).

 

Die Messe ist ausgebucht und kann in ihrer Ausstellungsfläche rund 29 Fußballfelder unterbringen. Das kann man sich im Kopf kaum vorstellen, denn in einem Stadion kommt einem der Platz schon riesig vor. Soviel Raum wird gebraucht, weil sich neben den Deutschen vor allem die Aussteller aus Großbritannien, Italien, Österreich, der Schweiz und Spanien vermehrt haben – und allein Japan auch aus Übersee.

 

Bei den Ausstellern gibt es jeweils zwei Nachfragen: die nach der Quantität, siehe oben – und die nach der Qualität. Das will sagen, manche Messen ohne berühmte Namen aus der jeweiligen Branche, gelten als schwach, auch wenn die Ausstellerzahlen zunehmen. Und Messen mit berühmten Namen verkraften eher auch Einbußen. Für die HEIMTEXTIL gilt, daß die Marktführer und beliebte Marken genauso gekommen sind, wie insgesamt mehr Aussteller, als je auf einer Heimtextil waren.

 

Auch auf Neuaussteller ist man neugierig. Das sind entweder wirklich neue Produktionsfirmen oder welche, die ins Textile umgeschwenkt sind oder auch Firmen, die über den nationalen Rahmen hinausgewachsen sind. Die Messe Frankfurt führt eine Auswahl vor: Perla Texbiar, Fossflakes, Johanna Gullichsen Oy, Mistral Professional Textiles, Spacio Repos, Tejidos Acabados u.a. Besonders gerne führt man Rückkehrer auf, das sind Aussteller, die früher dabei waren, dann fehlten und nun wieder dabei sind: Diaz Sunprotection, Fine Art, Gebrüder Munzert, Mimaki, Fussenegger Heimtextilien, Wohntex u.a.

 

Dies alles führte in der Pressekonferenz nach dem Hausherrn Detlef Braun und dem Geschäftsführer des Gesamtverbandes textil und mode Olaf Schmidt auf und vor, der bei der Messe Frankfurt für die HEIMTEXTIL der Mann fürs Grobe genauso ist wie der Mann fürs Genaue.

 

Seine Ausführungen über die neue Messeeinrichtung eines offenen Marktes in Halle 4.0, der unter der Thematik Materialien, Form und Farbe die Objekte nicht nur nennt, sondern zum Anschauen und Anfassen bereit hält, erkunden wir mit unseren Hirnen und Händen im nächsten Teil.

 

Bleibt übrig auf weitere Neueinheiten einzugehen. Das sind auf jeden Fall die digitalen Drucke, die zunehmen, wobei die Marktführer neue Drucksysteme vorstellen. Am Donnerstag, 15. Januar gibt es zum Thema einen eigene Konferenz. Im Digitalen Textildruck sieht man den größten Wachstumsmarkt, was heute in absoluten Zahlen noch nicht so bedeutend erscheint, wo aber enormes Wachstum den Boom ausmacht: 2013 wurden nur ca. 2 Prozent (420 Millionen Quadratmeter) digital bedruckt. Für 2017 erwartet man, daß dies schon für 5 Prozent aller Drucke gilt. Daß sie umweltfreundlicher sind, weil man sehr viel weniger Wasser beim Drucken braucht, ist einer der Vorteile.

 

Ab dem Jahr 2016 wird die HEIMTEXTIL ihre Messetage ändern und um einen Tag nach vorne ziehen. Sie beginnt also am Dienstag und endet am Freitag. Das gibt vor allem den Besuchern, die oft aus dem Einzelhandel stammen, die Möglichkeit, den Hauptverkaufstag für Textilien, den Samstag, im eigenen Geschäft zu bestreiten. Andererseits bedeutet es für Angestellte großer Firmen, daß das Wochenende ein freies bleibt, weil man zumindest in Europa Freitagnacht nach Hause kommen kann. Der bisherige letzte Messetag war insofern gespalten, als neben dem Messegelände, wo die Messe weiterlief, in der Frankfurter Innenstadt bestimmte Geschäfte und Einrichtungshäuser die Messeneuheiten fürs Volk, also hauptsächlich für die Frankfurter, schon ausstellten, was großen Anklang fand. Diese Einrichtung FRANKFURT GOES CITY wird am Samstag bleiben, einfach, weil dies auch für die potentieller Käufer der ideale Tag ist. Fortsetzung folgt.

 



INFO:

 

Weitere Informationen zur Heimtextil unter:

www.heimtextil.messefrankfurt.com

www.heimtextil-theme-park.com

www.heimtextil-blog.com

 

Informationen zu den weltweiten Textilmessen der Messe Frankfurt

unter: www.texpertise-network.com

 

Nächste Heimtextil vom 12. bis 15. Januar 2016

 

www.messefrankfurt.com

 

www.heimtextil.messefrankfurt.com

 

 

 

 Hintergrundinformation Messe Frankfurt

 

Die Messe Frankfurt ist mit rund 550* Millionen Euro Umsatz und mehr als 2.200* Mitarbeitern eines der weltweit führenden Messeunternehmen. Die Unternehmensgruppe besitzt ein globales Netz aus 28 Tochtergesellschaften und rund 50 internationalen Vertriebspartnern. Damit ist die Messe Frankfurt in mehr als 160 Ländern für ihre Kunden präsent. An über 30 Standorten in der Welt finden Veranstaltungen „made by Messe Frankfurt“ statt. Im Jahr 2014 organisierte die Messe Frankfurt 120* Messen, davon mehr als die Hälfte im Ausland. Die 578.000 Quadratmeter große Grundfläche der Messe Frankfurt umfasst zehn Hallen. Weiterhin betreibt das Unternehmen zwei Kongresszentren.

 

Das Unternehmen befindet sich in öffentlicher Hand, Anteilseigner sind die Stadt Frankfurt mit 60 Prozent und das Land Hessen mit 40 Prozent.

 

Weitere Informationen: www.messefrankfurt.com

* vorläufige Zahlen (2014)