Serie: Stephan Pauly stellt mit dem neuen Programm 2013/14 der ALTEN OPER Frankfurt neue Schwerpunkte vor, Teil 2/3

 

Claudia Schulmerich

 

Frankfurt am Main (Weltexpresso) – Diese LANGE NACHT DER ROMANTIK ist der Abschluß einer ebenfalls neuen Reihe FOKUS, die vom 12. bis 15. März PERSPEKTIVE SCHUMANN heißt, wobei auch hier Regionales mitspielt, denn es war in Frankfurt, wo der 20jährige Robert den folgenschweren Entschluß faßte, weder Jurist zu werden, noch Dichter, sondern Komponist und Musiker.

 

Heinz Holliger wird in den Schumanntagen Begleiter durch das Programm sein. „Ich fühle mich einfach sehr zu Hause in allem, was Schumann betrifft“, sagt der Oboist, Dirigent und Komponist Holliger, der Schumann auch als „kosmische Figur, die keine Grenzen kennt“ bezeichnet. Der Schumannschwerpunkt ist nur möglich durch die tatkräftige Unterstützung des Kulturfonds im Rahmen von IMPULS ROMANTIK, was man dankbar betonen sollte.

 

In der Reihe FOKUS werden mehrmals im Jahr intensive, lebendige und ausführlichere Begegnungen stattfinden. Den Anfang macht Geiger CHRISTIAN TEZLAFF vom 6. bis 9. November, dessen Programme zeitlich mit Bach beginnen und Schostakowitsch, Enescu und Gubaidulina einschließen. Aber, wie gesagt, es geht nicht nur um die Aufführung, sondern es gibt an allen Abenden Einführungsgespräche, auch mit Christian Tetzlaff.

 

Das wird auch im FOKUS CHRISTINE SCHÄFER - in Frankfurt am 3. März 1965 geboren - vom 8. bis 11. Mai 2014 so sein, daß die Bandbreite von Barock bis Moderne diese Sopranistin in vielen Rollen zeigt und mit ihr sowohl das Ensemble Modern wie auch das Freiburger Barockorchester musizieren. Wir lieben am meisten die Lieder, die mit der bewährten Begleitung von Eric Schneider am 10. Mai ertönen, auch hier von Bachs KOMM SÜSSER TOD bis zu Franz Schrekers zwei lyrischen Gesängen VOM EWIGEN LEBEN auf Texte von Walt Whitman.

 

Natürlich kommen auch herumreisenden Weltberühmtheiten: Anne-Sophie Mutter, St. Petersburger Philharmoniker, Wiener Philharmoniker unter Lorin Maazel, Orchestre de Paris unter Paavo Järvi, Daniel Harding mit dem London Symphony Orchestra, die Berliner Philharmoniker unter Simon Rattle, Franz Welser-Möst mit The Cleveland Orchestra, die Bamberger Symphoniker, die sächsische Staatskapelle Dresden unter Christian Thielemann mit Radu Lupu, ja auch das römische Orchester unter Antonio Pappano, Lang Lang und so viele andere, nicht zu vergessen die sechs Konzerte des Ensemble Modern und drei Konzerte der Jungen Deutschen Philharmonie, die zeigen, daß die Alte Oper Frankfurt sich ihres Grundpfeilers im Klassik-Programm sowie als eines der großen Häuser in Deutschland bewußt ist und dies weiter pflegt.

 

Aber das ist für Frankfurt schon fast eine Selbstverständlichkeit und deshalb soll von den Neuheiten noch AKZENTE genannt sein, eine sehr schöne Idee in unseren Augen, weil auch hier durch zwei Konzerte der Flüchtigkeit eines Abends entgegengearbeitet werden soll. Die Pianisten Piotr Anderszewski und Igor Levit sowie Dirigent Mariss Jansons werden je zweimal mit verschiedenen Programmen/Orchestern auftreten und auch dies wird durch Gesprächsangebote vertieft, denn es zieht sich in der Tat durch das Programm der neuen Saison der Alten Oper das Prinzip durch, Schwerpunkte zu setzen, zu vertiefen, persönliche Beziehungen vom Zuhörer zur Musik über Komponisten, Stücke oder Interpreten herzustellen und eben auch der emotionalen Zugewandtheit der Besucher Nahrung zu geben, mit einem Wort, die Alte Oper Frankfurt zu einem Zuhause für Musikhörer und Musiknachempfinder zu machen. Fortsetzung folgt.

 

Foto: Cecilia Bartoli in MISSION, Arien aus Opern von Agostino Steffani am 29. Mai 2013 20 Uhr

 

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