IZK Wildsee Steg im Nebel Buchter 20210912Der Wildsee im Schwarzwald will Nummer eins werden

Sabine Zoller

Kaltenbronn/Stuttgart (Weltexpresso) Noch bis zum 12. November 2023 besteht die Möglichkeit den Wildsee in Kaltenbronn via Publikumswahl auf das Siegertreppchen zu heben, damit dieser den Titel „Naturwunder des Jahres“ erhält.

„Wir wollen die Nummer eins werden“, erklärt Renate Fischer. Die stellvertretende Leiterin Infozentrum Kaltenbronn ist nicht nur Geographin und Naturpädagogin sondern zudem Schwarzwald-Guide, die das Hochmoor als „eines der letzten seiner Art“ bezeichnet.

Bei einem Interview betont Fischer explizit: „Moore bedecken drei Prozent der Erdoberfläche, speichern aber 30 Prozent des erdgebundenen Kohlenstoffs.“ Das ist mehr als doppelt so viel als alle Wälder dieser Erde. Da wird klar, dass Moore gigantische Mengen an CO2 speichern und Fischer erklärt: „Damit haben Moore eine höhere Bedeutung als alle Wälder dieser Erde, obwohl sie nur drei Prozent der Fläche einnehmen.“ Seit Jahren wird über die Moore gesprochen und darüber, wie wichtig sie sind. Und nun ruft die Heinz-Sielmann-Stiftung in Kombination mit dem Deutschen Wanderverband bundesweit dazu auf, das "Naturwunder des Jahres" zu wählen, um spektakuläre Naturereignisse in den Fokus der Menschheit zu rücken, die aufgrund ihrer Schönheit, Einzigartigkeit oder Seltenheit Bewunderung und Staunen hervorrufen.


Chance für den Wildsee
„Nichts hinterlässt einen tieferen Eindruck als das persönliche Erleben in freier Natur“, so das Credo von Prof. Heinz Sielmann, dessen Stiftung heute mit ihren Projekten dafür sorgt, dass Menschen faszinierenden Landschaften und Ökosysteme erleben können. Mit der Initiative soll das Umweltbewusstsein und der Schutz der Natur gestärkt werden.

Ein Ziel, das auch Andreas Braun, Geschäftsführer der Tourismus Marketing GmbH Baden-Württemberg in Stuttgart verfolgt: "Deutschlands wilder Süden steckt voller Naturwunder. Das Hochmoorgebiet Wildsee ist aber tatsächlich ein ganz besonderer Ort bei uns in Baden-Württemberg. Zu jeder Jahreszeit lassen sich hier Natur und Wildnis in ihrer schönsten Form erleben. Gleichzeitig ist dieses Naturwunder hervorragend touristisch erschlossen und bestens für einen naturverträglichen Besuch ausgelegt. Für mich gehen an diesem Ort Wald und Wasser eine in dieser Form einzigartige Symbiose ein. Ich würde mich daher freuen, wenn sich viele Menschen an der Wahl zum 'Naturwunder des Jahres' beteiligen und ihre Stimme dem Wildsee geben."  


Jede Stimme zählt

Seit Mitte September läuft die Abstimmung, bei der das Hochmoor auf dem Kaltenbronn zu einem von neun Favoriten im Bundesgebiet zählt. Neben zwei Naturphänomenen in Baden-Württemberg sind zudem sechs weitere aus den Bundesländern Bayern, Hessen, Nordrhein-Westfalen, Sachsen und Rheinland-Pfalz im Rennen um den begehrten Titel dabei. Bereits nach den ersten Wochen haben sich die beliebtesten Naturphänomene herauskristallisiert und der Wildsee belegt nach einer wilden Aufholjagd mittlerweile Platz zwei. Doch das ist für Marco Gauger nicht genug. „Das Höchstgelegene Moor des Schwarzwalds verdient auch den höchsten Platz beim Voting“, so das Credo des Bürgermeisters aus Bad Wildbad, der selbst gerne vor Ort auf dem Kaltenbronn ist und betont: „Kaltenbronn begeistert mich bei jedem Besuch auf´s Neue,weil es je nach Jahreszeit und Wetter ein anderes Gesicht zeigt.“


Schützenswertes Hochmoor

Speziell das Hochmoor auf dem Kaltenbronn ist rund 10.000 Jahre alt und daher auch für René Skiba nicht nur ein besonderer Ort, sondern auch ein Hotspot für Gäste und Einheimische aus der Region, der Schönheit und Besonderheit zusammen.“ Der Geschäftsführer der Tourismus GmbH Nördlicher Schwarzwald betont nicht nur die wichtigen Funktionen des Hochmoores im Bereich des Klimaschutzes, sondern verweist darüber hinaus auf ein breites und tiefes Angebot im Schulungs- und Infozentrum Kaltenbronn, das Naturpädagogik nicht nur für Schulklassen, sondern auch Gruppen aller Altersklassen anbietet. Ein Thema, das Jürgen Rust begrüßt. Der Vorsitzende des Calwer Schwarzwaldvereins ist zudem einer von rund 80 aktiven Schwarzwald-Guides im Naturpark Schwarzwald Mitte/Nord und daher gerne mit Gruppen auf dem Hochmoor unterwegs: „Man sieht nur das was man auch weiß, aus diesem Grunde ist alleine wandern einfach doof.“ Seine Stimme hat er beim online-Voting bereits dem Wildsee gegeben. „Nun aber müssen wir aber Gas geben, denn die anderen Regionen sind ebenfalls aktiv!“ Mit seinem Aufruf will er nicht nur alle Naturfreunde ansprechen, die den nördlichen Schwarzwald als Ausflugsziel lieben, sondern auch Einheimische vor Ort, die schon seit Generationen das beliebte Kleinod als Naturwunder betrachten.

Aktuell hat der Wildsee 2269 Stimmen (27.10.23) und der Spitzenreiter im Westerwald 3315.
Es gilt also die Aufholjagd zu beschleunigen. Für das Naturwunder im Nordschwarzwald zählt jede Stimme.

Foto:
©Buchter

Info:
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