Bildschirmfoto 2025 06 10 um 08.51.34Archäologe und Schriftexperte Markus Scholz am 16. Juni zu Gast am Forschungskolleg Humanwissenschaften in Bad Homburg

Redaktion

Frankfurt am Main /Bad Homburg (Weltexpresso) - Es war die Forschungsnachricht des ausgehenden Jahres 2024: Ein Schriftröllchen aus dem 3. Jahrhundert nach Christus hatte sich als ältestes Zeugnis des Christentums nördlich der Alpen herausgestellt. Entziffert wurde der Text von einer interdisziplinären Kooperation, geleitet von Markus Scholz, Archäologieprofessor an der Goethe-Universität. Unter dem Titel „Die ‚Frankfurter Silberinschrift‘ und die Anfänge des Christentums nördlich der Alpen“ wird Professor Scholz


Bildschirmfoto 2025 06 10 um 08.51.34am Montag, 16. Juni, um 19 Uhr

im Forschungskolleg Humanwissenschaften

Am Wingertsberg 4, 61348 Bad Homburg


über seine Forschung berichten und darüber, wie er mit anderen Experten aus den Geschichtswissenschaften in monatelangem Austausch den lateinischen Text entschlüsselt und übersetzt hat.

Gefunden wurde die „Frankfurter Silberinschrift“, eingerollt in ein eher unscheinbares silbernes Röhrchen, 2018 im Grab eines Mannes im Norden Frankfurts, der im 3. Jahrhundert nach Christus dort bestattet worden war. Der Verstorbene hatte das Amulett um den Hals getragen. 2024 gelang es mithilfe modernster Technik, die Inschrift auf dem zerbrechlichen Silberblech abzubilden, ohne es entrollen zu müssen. Für die historische Forschung stellt der von Scholz und Kollegen im Anschluss entzifferte Text eine Sensation dar: Die 18 Zeilen enthalten eine rein christliche Botschaft ganz ohne Bezug auf andere Götter und Religionen, wie es aus dieser Zeit zu erwarten gewesen wäre. Es handelt sich um das bisher früheste authentische Zeugnis für Christentum nördlich der Alpen.


Markus Scholz ist Professor für Archäologie und Geschichte der römischen Provinzen an der Goethe-Universität Frankfurt. Nach dem Studium der Provinzialrömischen Archäologie sowie der Ur- und Frühgeschichte und der Alten Geschichte in Frankfurt, Freiburg und Basel wurde er 2001 an der Universität Freiburg mit einer Arbeit zur Keramik des Limeskastells Kapersburg promoviert. Scholz hat umfassende Forschung und Ausgrabungen zu römischen Siedlungsplätzen und Militäranlagen im süddeutschen Raum geleitet, insbesondere im Bereich des Limes und in den Grenzgebieten des Römischen Reiches. Er ist Gründungsmitglied und Vizepräsident der „Association internationale pour l'étude des inscriptions mineures (Ductus)“ mit Hauptsitz an der Universität Lausanne, Schweiz.





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©Markus Scholz