Tobias Zielony: Manitoba
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Ausstellung und Auszeichnung mit dem Karl Ströher Preis im MMK Zollamt in Frankfurt am Main
von Helga Faber
Frankfurt am Main (Weltexpresso) – Tobias Zielony, 1973 in Wuppertal geboren, fotografiert. Das ist das eine. Aber die Fotos entstehen nicht zufällig. Es sind aber auch keine Kunstfotografien, sondern, sagen wir mal, gestaltete Wirklichkeit. Er hat den mit 20 000 Euro zweijährig vergebenen Karl-Ströher-Preis zum Beginn seiner Ausstellung erhalten, die im aparten Zollamt gegenüber dem Museum für Moderne Kunst MMK in Frankfurt von der Jürgen-Ponto-Stiftung zur Förderung junger Künstler unterstützt wird.
Elephanten im Museum
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Douglas Gordon heizt dem Museum für Moderne Kunst MMK in Frankfurt am Main ein, aber brennt es nicht ab
von Felicitas Schubert
Frankfurt am Main (Weltexpresso) – Es ist seine größte Ausstellung seit Jahren und doch möchte man nicht gerne das Wort „Retrospektive“ in den Mund nehmen, weil der 1966 in Glasgow geborene Künstler so ständig Neues macht, daß man lieber vom Querschnitt seiner Werke sprechen möchte, die so vielfältig wie eigen sind, mit Spaltungen, Spiegelungen, Aufsplitterungen und Kristallisationen methodisch beschrieben sind und auf jeden Fall nicht langweilen.
Familientreffen
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„Niclaus Gerhaert. Der Bildhauer des Mittelalters“ im Liebieghaus in Frankfurt am Main, Teil 2
von Claudia Schulmerich
Frankfurt am Main (Weltexpresso) – Und dann gibt es erdenschwere, gewichtige Heilige und vor allem die Grabplatten und Epitaphe. Daß die einem monumental dünken, ist ja leicht zu erklären, aber wieso kommt einem jede Figur viel größer vor, als der Raum, den sie beansprucht. Sie haben eine Präsenz, völlig unabhängig davon, ob wie sie sofort zuordnen können: das ist der Heilige Georg, dies eine Maria, dort die Maria Magdalena. Am schillerndsten aber bleiben die feinen Gesichter, die frechen, vorwitzigen Gesichtszüge, die intelligenten Augen, ein irgendwie gewitztes kirchliches und himmlisches Personal.
Schmerzlich schön
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„Niclaus Gerhaert. Der Bildhauer des Mittelalters“ im Liebieghaus in Frankfurt am Main, Teil 1
von Claudia Schulmerich
Frankfurt am Main (Weltexpresso) – Meist öffnet sich beim Ausstellungsbeginn die Weite der Säle und man gewinnt einen Überblick über die Ausstellung. Hier nicht. Hier geht man auf jemanden zu, bleibt stehen, der Atem stockt und man verharrt sehr lange vor diesem, in Stein gehauenen Gesicht: demütig, erschöpft, den Kopf zur Seite geneigt und auf die Rechte aufgestützt. Diese melancholische Geste, unterstützt durch die geschlossenen Augen, verbindet einen sofort mit diesem nicht jungen Mann, intuitiv entwickelt sich das Gefühl des Mitleidens mit ihm und man bleibt stehen und bleibt stehen, gebannt in dieses Gesicht schauend.
Hinter verschlossene Türen
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Lida Bach
Zuerst kitzelt Sarah ihren kleinen Bruder, dann versteckt das Mädchen (Mélusine Mayance) den 4-jährigen Michel (Paul Mercier) im Wandschrank. Erstes ist ein Spiel, zweites tödlicher Ernst. Wenn die Polizei Michel findet, wird sie ihn wie Sarah und ihre Eltern abholen und in den Tod schicken, der 1942 auf die im Velodrom zusammengepferchten jüdischen Einwohner wartet. Michels Leben liegt in der Hand Sarahs, die sich mit dem Schlüssel an ihre letzte Hoffnung klammert.
Sarahs Schlüssel
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Lida Bach
„Manchmal können wir unsere eigene Geschichte nicht erzählen.“ Manchmal müssen es andere für die Verstummten tun, sei ihr Schweigen Absicht, Zufall oder Zwang. Unbeirrbare Journalisten wie Julia Jarmond (Kristen Scott-Thomas) und mutige Regisseure wie Gilles Paquet-Brenner, der mit dem von der amerikanischen-französischen Hauptfigur sich selbst und sein historisches Melodrama verbrämt. „Wenn eine Geschichte nie erzählt wird, wird sie etwas anderes.“, weiß die alternde Gattin des erfolgreichen Geschäftsmanns Bertrand Tezac (Frédéric Pierrot). „Vergessen“ Ein Monument wider dieses behauptet Pauqet-Brenners Romanverfilmung, die aus der Gegenwart durch Julias Augen auf die Razzia des Vel d´Hiv und die Judenverfolgung blickt. Doch die Patina historischer Relevanz ist dünn auf dem schwülstigen Selbstfindungsdrama einer sich vernachlässigt fühlenden Oberschichtgattin, die das Ticken der biologischen Uhr dem Gespenst eines verfolgten und verschleppten Kindes hinterher jagen lässt.
Matthias Schweighöfer ist eine schöne Frau
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Serie: Die heute anlaufenden Filme in deutschen Kinos vom 15. Dezember 2011
von Romana Reich
Frankfurt am Main (Weltexpresso) –Auch diese Woche überrascht die Vielzahl von Dokumentarfilmen. Diese Woche sind es nicht die auf einen einzelnen Menschen zugeschnittenen Porträts, sondern Gruppen oder Gruppenphänomene, die auffallen, wie beispielsweise über Musiker oder die Kulturszene oder auch gewisse Folgen aus gesellschaftlich Neuem in der Nachkriegszeit zwischen Frau und Mann.
Helden des Polarkreises
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Lida Bach
„In der siebenten Klasse sollten wir einen Aufsatz schreiben über besondere Sehenswürdigkeiten in unserer Region von Lappland.“, erzählt Kapu (Jasper Pääkkönen) aus dem Off währen die Kamera von Dome Karukoskis lakonischem Kinoklamauk über die verschneite Einöde nördlich des Polarkreises gleitet. Sehenswürdigkeiten, erst recht besondere, sind in rar in dem kleinen Ort, in dem Kapu und seine Kumpel Taipo (Timo Lavikainen) und Janne (Jussi Vatanen) die Zeit totschlagen: Taipo beim Stripper-Flipper am Pinball-Automaten (Taipo), Kapu vor einem Bierglas (Kapu) und Janne auf dem Sofa beim Fernsehen. Mit letztem ist es vorbei, als der gesamte Ort auf digitalen Empfang umstellt. „Analog war besser.“, murren die „Helden des Polarkreises“, die bei Wind und Schnee auf die Suche nach einer „Digibox“ gehen.
"Zum allgemeinen Besten"
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Zu zwei interessanten und liebenswerten Haus-Ausstellungen „Georg Ernst Harzen“ und „Wilhelm Werner“ in der Kunsthalle Hamburg, Teil 2
von Claudia Schulmerich
Hamburg (Weltexpresso) –Da kommt man aus dem Staunen nicht heraus. Da dachte man, man hätte mit der Person des Alfred Lichtwark den im Gedächtnis, der die Hamburger Kunsthalle errichten ließ, nein, nicht als reicher Bauherr, sondern als derjenige, der einen Kunsttempel als wichtigsten Bestandteil für eine soziale Gemeinschaft von ehrbaren Bürgern für nötig hielt und der generell dem kulturellen Erbe verpflichtet war und mit einem Museum immer die Kunsterziehung des Volkes verband, nicht nur im Herzen und im Kopf, sondern auch mit den Händen, als Tätige.
Kunst vom Begründer der Hamburger Kunsthalle und vom Hausmeister
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Zu zwei interessanten und liebenswerten Haus-Ausstellungen „Georg Ernst Harzen“ und „Wilhelm Werner“ in der Kunsthalle Hamburg, Teil 1
von Claudia Schulmerich
Hamburg (Weltexpresso) – Manchmal sind es die kleinen Dinge, die große Freude bereiten und oft sind es auch die kleinen Kabinettausstellungen, die großen Erkenntnisgewinn über Menschen und Vorgänge bringt, denen wir verdanken, daß Kunst ihre Sammler, ihre Gönner, ihre Mäzenen findet, ohne die wir – das breite Volk – heute nicht derart reich bestückte Museen und landauf landab fundierte Ausstellungen sehen könnten. Das gilt in Hamburg für Georg Ernst Harzen und Wilhelm Werner.
Weiterlesen: Kunst vom Begründer der Hamburger Kunsthalle und vom Hausmeister
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