Wieder einmal eine Welt um 1900
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Serie: HAMMERSHOI UND EUROPA in der Kunsthalle der Hypo-Kulturstiftung München, Teil 2
Claudia Schulmerich
München (Weltexpresso) – Wir haben uns mit den gemalten Damen im Detail beschäftigt, weil sie ab 1884 – gehäuft von hinten, wie später wieder – in jeglicher Tätigkeit kontemplativ wirken, weshalb die Darstellungen, auf denen sie einfach herum stehen, aus dem Fenster schauen und gar nichts anderes machen, als zu sein, schon fast verstörend wirken. Man fragt sich unwillkürlich angesichts der starren Silhouette, was sich in ihrem Inneren abspielt. Letzten Endes korrespondieren sie mit der Leere der Räume, in denen sie still stehen oder sitzen.
Die stille, leere Welt des dänischen Malers (1864-1916)
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Serie: HAMMERSHOI UND EUROPA in der Kunsthalle der Hypo-Kulturstiftung München, Teil 1
Claudia Schulmerich
München (Weltexpresso) – Frauen! Frauen malte Vilhelm Hammershoi besonders gerne, auch wenn es meist 'nur' die Ehefrau, auch Schwester oder Mutter waren. Die standen für die stille, friedliche häusliche Tätigkeit, meist von hinten dargestellt: stehend, nähend, einschenkend, fegend, schauend, einfach herumstehend, lesend, Wolle aufwickelnd oder gerade Klavier spielend und so in sich und ihr Tun versunken, daß ein Moment von Innehalten, von Ewigkeit auch den anweht, der in der Kunsthalle sich die rund 100 Werke des dänischen Malers nur anschaut – von hinten sehen Sie also auch uns.
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Falsche Sentimentalitäten?
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Über Hans-Joachim Hahns Sammelband "Gerhart Hauptmann und 'die Juden'. Konstellationen und Konstruktionen in Leben und Werk"
Alexander Martin Pfleger
Frankfurt am Main (Weltexpresso) - Gerhart Hauptmann zählt nicht zu jenen Autoren der Moderne, bei denen man, wie etwa im Falle Knut Hamsuns, Ezra Pounds oder Louis-Ferdinand Célines, einen Sündenfall mit dem Faschismus bzw. Nationalsozialismus diagnostiziert. Gleichwohl haftet ihm aufgrund seiner widersprüchlichen Haltung während des Dritten Reichs, auch im Hinblick auf sein hurrapatriotisches Engagement während des Ersten Weltkriegs und ungeachtet seiner sozialkritischen Anfänge, seiner Rolle als "König" der Weimarer Republik, wie ihn Thomas Mann nannte, und seiner späten Vereinnahmung durch den Sozialismus Ulbrichtscher Prägung in manchen Teilen der Forschung der Ruch eines Mitläufers und Reaktionärs an.
Kunst aus dem Reich des Vor-, Un- und Unterbewußten
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ANDRÉ MASSON – FRAUEN/FEMMES demnächst in DIE GALERIE, Frankfurt am Main
Claudia Schulmerich
Frankfurt am Main (Weltexpresso) – Nein, Sie müssen sich noch nicht auf den Weg machen, aber durchaus schon die wenigen Werke studieren, die dem als Surrealisten geltenden André Masson auf den Leib rücken, oder besser seinen Leinwänden. Wenig in Deutschland gezeigt – Ausnahme war BILDER AUS DEM LABYRITH DER SEELE auf der Mathildenhöhe im Jahr 2003 – engt diese Ausstellung sein Werk auf Frauen ein. Was darunter zu verstehen ist, dem Verhältnis des Künstlers zur Weiblichkeit nahezukommen, seine Beziehung offenzulegen, ist Ansatzpunkt dieser Ausstellung, die ab 2. September in DIE GALERIE in Frankfurt zu sehen sein wird.
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Eine Parade aus Blumen in Sélestat
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Zum 83. Mal ziehen am 11. August mit bunten Dahlien geschmückte Wagen durch die Straßen des elsässischen Sélestat
Helga Faber
Neustadt/Weinstraße (Weltexpresso) – Woanders finden Paraden mit gepolsterten Epauletten in prunkenden Uniformen mit den Orden auf der Heldenbrust statt – stimmt, die sind auch schön bunt – und militärischem Brimborium statt, auch noch Kampfwagen oder Flugzeugträger und sonst was. In Sélestat dagegen zieht der jährlich stattfindende "corso fleuri", eine Parade bunter, mit Dahlien geschmückter Wagen, zum 83. Mal durch die Innenstadt. Längst hat sich der "Corso", wie er hier genannt wird, als unumgängliches Sommer-Event im Elsass etabliert und zieht die Besucher aus West und Ost, aus Nord und Süd an.
Lauter Preis-Dichterinnen in Klagenfurt
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Olga Martynova gewinnt den Ingeborg-Bachmann-Preis 2012, Lisa Kränzler, Cornelia Travnicek, Inger-Maria Mahlke gewinnen auch
Felicitas Schubert
Klagenfurt (Weltexpresso) – Fest in Dichterinnenhand blieb der diesjährige Preissegen bei den „36. Tagen der deutschsprachigen Literatur“ in Klagenfurt, bei einem 'schwachen' Jahrgang, wie die allgemeine Einschätzung lautete, was nicht unbedingt für die Preisträgerin des Bachmann-Preises gilt: Olga Martynova aus Frankfurt am Main für ihre Erzählung „Ich werde sagen: 'Hi'“. Sie ist im Jahr 1991 aus Rußland nach Deutschland gekommen und schreibt ihre Gedichte weiterhin auf Russisch.
Feininger, Beckmann, Kirchner, Macke, Marc, Nolde, Pankok...
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Serie: Rundgang durch DAS KUNSTMUSEUM Mülheim an der Ruhr mit der Sammlung Ziegler, Teil 2
Claudia Schulmerich
Duisburg (Weltexpresso) – Gleich zu Beginn empfängt einen aber erst einmal ein Zerrspiegel aus Glas und Holz aus dem Jahr 1976 von Victor Bonante, in dem sich der Besucher zerzaust selber entdeckt und seinen fragenden Blick, ob man jetzt nach rechts oder links gehen solle. Rechts fängt die Sammlung an mit dem Überblick über das Sammlerehepaar und der Beschreibung der Grundsituation, daß sich die rund hundert Werke des deutschen Expressionismus sich hervorragend ergänzen mit den eigenen Beständen des Museums expressionistischer Malerei und Grafiken.
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Wegen Arthur Kaufmann nach Mülheim/Ruhr
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Serie: Rundgang durch DAS KUNSTMUSEUM Mülheim an der Ruhr mit der Sammlung Ziegler, Teil 1
Claudia Schulmerich
Duisburg (Weltexpresso) – Wie das Leben so spielt. Auf dem Frankfurter Symposium zu den jüdischen und völkischen Wissenschaftlern – vgl. Link unten – sahen wir zum ersten Mal groß auf der Leinwand als DIA das Triptychon, das der Exilant Arthur Kaufmann als Auszug des Geistes und der Künstler aus dem faschistischen Deutschland in die Vereinigten Staaten ab 1938 gemalt hatte und das beeindruckend zeigt, welche künstlerischen und geistigen Kapazitäten den Deutschen verloren gingen, von der Wut der Nachgeborenen über diese Taten und vor allem die vielen Toten ganz abgesehen.
In doppeltem Sinne die Männer flachgelegt!
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SALOME von Richard Strauss an der Deutschen Oper am Rhein in Duisburg
Claudia Schulmerich
Duisburg (Weltexpresso) - Tags drauf also die SALOME im Duisburger Opernhaus, dessen Hundertjähriges im September gefeiert wird und dessen ionischer Portikus aufgehübscht schon in weißem Glanz strahlt. Eine Offizielle vor dem Bühnenvorhang. Das bedeutet nichts Gutes. Die Salome wachte am Morgen ohne Stimme auf. Für die Stimme wurde Ersatz aus Berlin gefunden. Die Stimmlose dagegen spielt ihren Part. Nach der intensiven und geglückten Aufführung hätte man das für einen Einfall der Regie halten können, so sehr paßte die Doppelbesetzung, bzw. Trennung von Stimme und Spiel zur entrückten, später wahnsinnigen Salome als Ausdruck einer multiplen Perönlichkeitsstörung.
Die Tragödie einer Japanerin als weibliches Dutzendschicksal, aber einzigartig durch die Musik
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Puccinis MAMDAMA BUTTERFLY an der Deutschen Oper am Rhein in Düsseldorf
Claudia Schulmerich
Düsseldorf (Weltexpresso) – Das wollten wir nun genauer wissen. Nach dem sicher dank Volkes Stimme und auch der Oberbürgermeisterwahl in Duisburg, die durch Scheidungsabsichten verstörte 110jährige Opernehe zwischen Düsseldorf und Duisburg doch weitergeht, haben wir schnurstracks kurz vor dem Ende der Saison je eine Vorstellung in beiden Häusern besucht. Ganz normales Repertoire also. In Düsseldorf endete die Butterfly mit brausendem Beifall für alle, und enthusiastischem für Nataliya Kovalova als Cio-Cio San, die halt lieber Madame Butterfly und noch lieber Mrs. Pinkerton genannt wird.
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