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Claudia Schulmerich
Frankfurt am Main (Weltexpresso) – Das waren noch Zeiten, als ich jeden neuen Deaver verschlang und anläßlich seiner Lesetour durch Deutschland ein längeres Interview mit ihm führte – im English Theatre, erinnere ich mich noch. Dann kam lange nichts. Bei mir. Der neue Thriller zeigt: er ist ein verdammt guter Schreiber von Krimis; solide sind sie sowieso, darüber hinaus aber mit so viel technischer Raffinesse angereichert, einem unaufhörlichen Wechselspiel der Personen, die von den Guten zu den Schlechten mutieren, manche wieder zurück zu den Guten und Tätern, von denen einer selber zu uns spricht.
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Claudia Schulmerich
Frankfurt am Main (Weltexpresso) – So ist das mit den Zufällen; mitten in die Beschäftigung mit den Berliner- und Wiener Tanz-Tod Zwanziger Jahren, fiel mit dieser Kriminalroman von Helga Glaesener aus dem Rowohlt Verlag in die Hände, der einfach in diesen Kontext hineingehört, nicht, weil der Titel von einer Tänzerin spricht, was eh nicht stimmt, ist es doch eine ermordete Prostituierte, sondern weil Thema des Buches die Selbstermächtigung von Frauen ist, ein weiteres wichtiges Thema der Zwanziger Jahre, was in Hamburg am 15. 8. 1927 zur ersten weiblichen Kriminalpolizei (WKP) führte.
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Claudia Schulmerich
Frankfurt am Main (Weltexpresso) – Die 1906 in St. Louis, Missouri, USA geborene Josephine Baker war in meiner Jugend eine allgegenwärtige Person. Sozusagen die Personifizierung der wilden Zwanziger, die nicht nur völlig neue Formen der Darbietung des menschlichen Körpers und seiner Beweglichkeit brachte, noch dazu fast nackt, sondern auch dadurch, daß sie eine, damals Negerin genannte schwarze Amerikanerin war, die in den dortigen Slums großgeworden, mißhandelt und ausgebeutet, zum angebeteten Star erst der Pariser, dann der Berliner Bühnen wurde.
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Claudia Schulmerich
Frankfurt am Main (Weltexpresso) – Der Untertitel lautet: Ein Fall für Alexander Baran. Doch der heißt eigentlich Sandor von Baranyi, im ungarischen Gebiet der Theis aufgewachsen. Das ist für Wiener und für Österreicher überhaupt nichts Neues, daß mit dem Kriegsende 1918 auch die Habsburger Monarchie zu Ende war, konkret am 31. Oktober mit dem Austritt Ungarns und sich die ehemaligen Kronländer selbständig machten. Aber, und das zeigt dieser Kriminalroman aufschlußreich, die personalen Beziehungen blieben über die Grenzen hinweg bestehen.
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Claudia Schulmerich
Frankfurt am Main (Weltexpresso) – Derzeit gibt es absolut eine Welle der Zwanziger Jahre des 20. Jahrhunderts, hundert Jahre ist das her. Als man in der Nachkriegszeit in Westdeutschland mangels vorzeigbarer Kulturtaten ab 1933 und mangels Vorbildern der Kaiserzeit und des Ersten Weltkriegs, schon einmal die damals DIE GOLDENEN ZWANZIGER JAHRE genannten Zeiten in Erinnerung rief, war es deren wilde kulturelle Vitalität , die ein Vorbild wurde für Kreativität, gesellschaftlichen Mut und demokratische Gesinnung.
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