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Frankfurter Buchmesse, Teil 19: Der schnelle Aufstieg der Fantasy
von Claudia Schulmerich
Frankfurt am Main (Weltexpresso) - Wir wollen aber nicht den Blick zurück, zu den Schauergeschichten des 18. und 19. Jahrhunderts und auch nicht den Gothic Novells wenden, sondern fragen, wohin die Märchen, Science Fiction und die heute gängigen Zaubergeschichten genauso wie die Horrortexte gehören und all das, was durch Erfindungen zu technischen Utopien beigetragen hat, wie es paradigmatisch der Film METROPOLIS von Fritz Lang uns ins Hirn und ins visuelle Gedächtnis schreibt und uns damit beschäftigen, warum 212 Aussteller auf der Frankfurter Buchmesse von dieser der „Fantasy“ zugeordnet und null mit „Phantastik“ bezeichnet werden.
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Frankfurter Buchmesse, Teil 18: Der langsame Tod der Phantastik
von Claudia Schulmerich
Frankfurt am Main (Weltexpresso) - Absolut phantastisch, was da mit der Phantastischen Literatur passiert! Nämlich nichts, schlimmer: sie stirbt einen langsamen, von kaum einem bemerkten Tod, während sich ihre skandalträchtige und mit Hollywoodschinken belohnte Stiefschwester namens Fantasy ausbreitet, ja geradezu Triumphe feiert, viele Verehrer hat und Verlobungswillige, Heiratsanträge per Dutzend und dann auch noch einheiratend in die bessere Gesellschaft, will sagen, ins Internet und Blogs und sonst was, was heute den Literaturbetrieb stärker zum Betrieb denn zu Literatur macht.
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Britischer Man-Booker-Preis für Julian Barnes
Von Klaus Hagert
Frankfurt am Main (Weltexpresso) – Er tat so, als ob er es nicht glauben könne und versicherte sich durch Hineinlugen in das Vorlesepapier der Jury-Vorsitzenden Stella Rimington, daß dort tatsächlich sein Name stand, als Gewinner des mit 50 000 Pfund (rund 57 000 Euro) dotierten Booker-Preises, der für das gesamte Commonwealth einschließlich Irlands ausgelobt wird. Julian Barnes, in Deutschland vor allem durch „Flauberts Papagei“, 1987 bei Haffmans auf Deutsch erschienen, sehr bekannt geworden, was dann dafür sorgte, daß auch seine weiteren Bücher übersetzt wurden, war in diesem Jahr haushoher Favorit inmitten einer Schar eher populistischer Literaturen. Aber ach, immerhin war Barnes schon dreimal - das letzte Mal 2005 - zuvor für diesen höchsten, dazu sehr lukrativen britischen Buchpreis auf der Shortlist nominiert gewesen. Der vierte Versuch brachte nun zu Recht den Booker Preis.
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Frankfurter Buchmesse 2011, Teil 16: Collective Storytelling oder auch: Geschichten schreibt man am besten allein/nicht allein
von Felicitas Schubert
Frankfurt am Main (Weltexpresso) – Seit Jahren öffnet sich die Buchmesse vielen anderen Aktivitäten, die zu Büchern hin, von Büchern weg, zu Filmen, zu vielen medialen Zwischenschritten führt, die allem einen dienen, daß Geschichten erzählt werden, in welcher Form auch immer. Für diese Buchmesse stand nun zum ersten Mal das gemeinsame Geschichtenerzählen von Profis – Lyriker, Games Entwickler, Songwriter, Drehbuchautor, Schriftsteller - und interessiertem Publikum an. An fünf Nachmittagen vom Dienstag bis zum Buchmessensonntag trafen sich auf der Agora in der von der Internationalen Automobilausstellung IAA übrig gebliebene Audi-Halle zufällig des Weges Kommende oder gezielt Herbeigeeilte, meist jeden Tag andere.
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Zum heutigen achtzigsten Geburtstag von John le Carré
von Elisabeth Römer
Frankfurt am Main (Weltexpresso) – Gern geschehen, Mister, hätten wir bei jeder Lobpreisung des englischen Gentlemen und Weltschriftstellers - und als David Cornwell geboren - am liebsten immer hinzugefügt, denn selten ist uns das Lesen und das Vergnügen daran so leicht gefallen, wie bei dem Meister des Agentenromans, der weltverwickelnden Spionagetätigkeit, der moralischen Keule, die am Schluß dann doch dafür sorgt, daß die Welt sich weiterdrehen darf, auch wenn nicht immer die Schuldigen bestraft werden, weil deren Netz, deren Kniffe und Tricks eben auch weltweite Wirkung haben und die brave Polizeiarbeit immer wieder düpieren. Was uns nicht stört, denn es war nur auf dem Papier, Papier ist geduldig und wie die Welt auszusehen hätte, das allemal hat le Carré ganz deutlich zwischen den Zeilen ausgesprochen: besser eben.
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