Serie: Die anlaufenden Filme in deutschen Kinos vom 4. Dezember 2025, Teil 7
Redaktion
Köln (Weltexpresso) - Stromberg“ ist wieder da. Wieder im Kino. Wieder alles wie immer. Fast. Denn mehr als zehn Jahre sind seit dem letzten Film vergangen, und „Stromberg“ hat eine neue Produktionsfirma im Rücken: MadeFor Film, gegründet im Jahr 2020 mit Sitz in Berlin, München und Köln und Teil der Banijay Germany, geleitet von Nanni Erben und Gunnar Juncken. Fest zum Team bei MadeFor gehört als Produzent und Showrunner auch Ralf Husmann, seines Zeichens Erfinder und Mastermind von „Stromberg“.
Für MadeFor hat er in den vergangenen Jahren Serien realisiert wie „Frau Jordan stellt gleich“ mit Katrin Bauerfeind in der Hauptrolle, die höchst populäre Reihe „Merz gegen Merz“ mit Christoph Maria Herbst und Anette Frier in den Hauptrollen, Filme wie „Alles Gelogen“, „Die Bachmanns“, „Ein ganz großes Ding“ u.v.a. Und jetzt, endlich wieder wie immer, „Stromberg“. Wieder fürs Kino.
„Im Grunde ist die Arbeit an einem Kinofilm gar nicht so viel anders, auch hier gilt Entertainment first“, merkt MadeFor-Chef Gunnar Juncken an, der gemeinsam mit Ralf Husmann Produzent von STROMBERG – WIEDER ALLES WIE IMMER ist. „Außergewöhnlich war jedoch, dass wir die Stärke von Banijay gezielt nutzen konnten und das Projekt gemeinsam mit Brainpool und Banijay Media jetzt zum Publikum bringen.“
Juncken fährt fort: „Uns verbindet mit ,Stromberg‘ und seinem Schöpfer Ralf Husmann eine lange, intensive und kreative Zusammenarbeit. Die Marke ist groß und soll wie all unsere Marken ein Versprechen auf großartige Unterhaltung sein. Wir sind als MadeFor im Kinogeschäft sehr selektiv und zurückhaltend, weil wir einen wirklich guten Grund liefern wollen, warum der Kinobesuch, im Gegensatz zu allen anderen zuhause verfügbaren Inhalten, sein Geld wert ist. STROMBERG – WIEDER ALLES WIE IMMER liefert unzählige Gründe, es wird ein tolles Kinoerlebnis werden.“
„Und ,Stromberg‘“, fährt Juncken fort, „erschließt sich immer aus verschiedenen Perspektiven. Ralf Husmann hat diese geniale Figur mit großer Leidensfähigkeit, Radikalität und einzigartigem Humor ausgestattet. Er hat lange damit gerungen, wie man eine neue Version kreiert, die einerseits die Stimmung von früher transportiert, aber andererseits in unsere heutige Zeit passt – mit einer Idee, die einem Kinofilm gerecht wird und für die man dann auch das Ensemble wieder begeistert. Aber es ist am Ende Marcus Wolter zu verdanken, der mit großer Leidenschaft uns und unsere Partner begeistern konnte, ,Stromberg‘ nochmal auf die große Leinwand zu bringen.“
Als die Entscheidung dann final gefasst wurde, „Stromberg“ für die Fans und ein breites Publikum wieder aufleben zu lassen, ging es, wie er schmunzelnd anmerkt, „eher wie bei einer Sturzgeburt – also sehr schnell. Wir konnten mit Prime Video und ProSieben langjährige und vertraute Partner gewinnen, die sofort auf die Idee eines großen Kinofilms mit weiteren, späteren Auswertungsfenstern eingestiegen sind.“ Und man konnte darauf vertrauen, dass mit Christoph Maria Herbst in der Hauptrolle sowie Arne Feldhusen als Regisseur das gesamte Erfolgstrio wieder an Bord war. „Dieses Trio vertraut, versteht und respektiert sich in einer besonderen, über viele Jahre gewachsenen unprätentiösen Loyalität“, sagt Gunnar Juncken. „Sich als Produzent an dieser Stelle einzubringen, heißt vor allem, dieses Ökosystem zu stärken und zu unterstützen.“
Als ausführender Produzent stieß zu dem Projekt schließlich auch Ralf Husmanns kreativer Sparring-Partner bei MadeFor Henning Wagner. Für den „Stromberg“ einen ganz besonderen Stellenwert hat: „Ich war schon ein Fan von ,Stromberg‘, als die Serie erstmals im Fernsehen lief“, erinnert er sich. Und er stellte bei Beginn der Vorbereitung zu STROMBERG – WIEDER ALLES WIE IMMER schnell fest, dass er mit dieser Begeisterung nicht allein war. „Wenn man an einer neuen Serie arbeitet, die noch nicht etabliert ist und von der man selbst noch nicht hundertprozentig weiß, was es werden wird, ist man oft im Zugzwang, alles genau erklären zu müssen, wenn es um Genehmigungen geht oder darum, andere dafür zu begeistern“, so Wagner. „Bei ,Stromberg‘ ist das anders, da öffnen sich die Türen von selbst, da schlägt einem fast überall Wohlwollen und Enthusiasmus entgegen. Die Leute mögen ihn einfach, sie fühlen sich wohl damit und es herrscht eine große Identifikation, alle wollen mithelfen.“ Er beschreibt es als „unsichtbares Netzwerk“, auf das man zurückgreifen könne. „Das erleichtert die Arbeit nicht nur ungemein, sondern macht auch richtig Lust darauf“, merkt er an.
Die Abläufe bei der Produktion waren nicht unwesentlich anders als bei den vorherigen Arbeiten mit Ralf Husmann. „Ralf lässt sich bekanntermaßen nicht unter Druck setzen und ist es gewohnt, immer auf den letzten Drücker zu arbeiten – das hat sich bewährt, er braucht das auch“, sagt der ausführende Produzent. „In einer solchen Situation, und in der befanden wir uns bei STROMBERG – WIEDER ALLES WIE IMMER auch, ist es dann so, dass ich mich um die Koordination mit Regie, Szenenbild, Kostüm, Kamera und Casterin kümmern muss, während Ralf das Drehbuch fertigschreibt.“
Obwohl zu diesem Zeitpunkt noch keine Drehpläne oder genaue Szenenabfolgen existierten, mussten dennoch konkrete Entscheidungen für den Dreh getroffen werden, beispielsweise bei der Motivsuche. In dieser Phase befand sich Ralf Husmann im ständigen Austausch mit seinen Produktionskollegen, die von ihm beispielsweise wussten, dass Bernd Stromberg in einer neuen Firma arbeitet und wie er sich diesen Arbeitsplatz generell vorstellt. Auf Basis dieses Wissens ging man dann für mehrere Wochen auf Motivsuche.
Genauso funktionierte es aber auch andersherum. So konnte es durchaus vorkommen, dass bei der Motivsuche Locations entdeckt wurden, die den Produzenten so gut gefielen, dass sie Ralf Husmann darauf aufmerksam machten, und der daraufhin Szenen daran anpasste. Eine Arbeitsweise, die fast vergleichbar ist mit einem Puzzle, das die unterschiedlichen Beteiligten nach und nach immer weiter gemeinsam zusammensetzen. Wobei die kreativen Entscheidungen und die Dialoge alleiniges Hoheitsgebiet Ralf Husmanns waren, bei anderen Dingen wiederum war er im Entstehungsprozess immer für Vorschläge und Anregungen offen. Dabei half enorm, dass Husmann nicht nur Drehbuchautor und Schöpfer ist, sondern auch einer der Produzenten. So wusste er schon beim Schreiben immer ganz genau, ob seine Ideen in dieser Form auch wirklich umsetzbar waren.
Den Ausschlag dafür, dass Ralf Husmann nach so vielen Jahren ernsthaft noch einmal darüber nachzudenken begann, einen weiteren ,Stromberg‘-Film zu machen, gab ein Screening des ersten Kinofilms STROMBERG – DER FILM im Rahmen des Köln Comedy-Festivals im Cinedom, das in Windeseile ausverkauft war und auf große Resonanz gerade bei einem jungen Publikum stieß. Ein Publikum, das Bernd Stromberg gar nicht aus der ersten Runde im Fernsehen kennen konnte, sondern gerade erst für sich entdeckt hatte – zumeist wohl über Streaming-Dienste, die das „Stromberg“-Universum seit dem letzten Kinofilm einer ganz neuen Zuschauerschaft näher brachten.
Zu diesem Zeitpunkt signalisierte auch Christoph Maria Herbst sein Interesse an einem neuen Film. Sehr schnell stand die Idee einer Reunion, einer Art Klassentreffen als Grundlage für die Handlung im Raum. „Das war ein guter Aufhänger, fanden wir. So, wie die Schauspieler dieser Hits wieder zusammenkommen, um alte Zeiten Revue passieren zu lassen und zu erzählen, wie es ihnen seither ergangen ist, wollten wir auch die Hauptfiguren der Doku-Serie ,Stromberg‘ abermals versammeln. Auf diese Weise kann man elegant erzählen, was in den Jahren seit der letzten Zusammenkunft alles passiert ist. Wie ist es, wenn sie jetzt wieder, vielleicht auch mit vertauschten Rollen, wieder aufeinanderstoßen? Hat der eine oder andere womöglich sogar ein kleines Geheimnis, das erst noch gelüftet werden muss?“, erklärt Henning Wagner.
Um die Handlung aufzubauen, arbeiteten die Filmemacher mit einem Baukastensystem. Dass es das Studio geben würde, in dem dieses Wiedersehen stattfinden soll, war genauso gesetzt wie der neue Arbeitsplatz von Bernd Stromberg: ein großes, modernes Büro mit einer ganz anderen Arbeitskultur, als sie bei der Capitol herrschte. So nahm die Geschichte nach und nach Form an, mitunter auch daran orientiert, was man produktionell umzusetzen hatte. Drei Monate vor Drehbeginn lag dann eine erste Fassung des Drehbuchs vor, die vorerst jedoch noch nicht an die Schauspieler herausging. Weil Ralf Husmann weiterhin noch intensiv daran arbeitete, war sie eher eine Art Standortbestimmung und die gesamte Vorbereitung nach wie vor ein fließender Prozess. Während noch an der Geschichte gearbeitet wurde, wurden bereits Produktionspläne erstellt, sodass ein Großteil der Vorarbeit schon geleistet war, als schließlich eine endgültige Fassung des Drehbuchs vorlag.
Das führte so weit, dass Christoph Maria Herbst zum Zeitpunkt der ersten Kostümproben noch gar nichts vom Drehbuch gelesen hatte und sich von den Produzenten erst einmal in einem langen Gespräch auf den Stand der Dinge bringen ließ, was wirklich auf ihn zukommen würde, was Bernd Stromberg in den letzten zehn Jahren gemacht hatte. „Man kann es Christoph gar nicht hoch genug anrechnen, wie sehr er Ralf Husmann vertraut“, so Wagner. „Welcher Schauspieler würde das machen? Nicht einfach nur für den Film zusagen, sondern sogar schon zur Kostümprobe erscheinen, ohne überhaupt zu wissen, was in der Handlung passieren soll! Klar, es ist ,Stromberg‘ – aber trotzdem… Der Vertrauensvorschuss aller Darsteller war gewaltig.“
Schon sehr früh war klar, dass der Film zu großen Teilen Backstage einer Jubiläumssendung im Fernsehen stattfindet, zu der alle Beteiligten von ,Stromberg‘ eingeladen werden. Die Idee: Der Sender, der damals ,Stromberg‘ produziert hat, plant eine Show, in der erzählt wird, was die Protagonisten 20 Jahre später machen. Nach und nach tauchen die Beteiligten auf, erzählen sich untereinander, was sie in den letzten Jahren gemacht haben, erzählen es aber auch in diversen Einspielern, die extra für diese Show gedreht wurden. Für die Macher bedeutete dies, dass sie für den Film eine komplette TV-Show mitproduzieren mussten. Und auch wenn man sie nicht in voller Gänze sieht, brauchte man den kompletten Apparat – die Kameras, die Kulissen, den Moderator, der von Matthias Opdenhövel gespielt wird, das komplette Publikum, bestehend aus 120 Menschen, die im Studio sitzen und klatschen.
Anders als früher, als Köln und NRW das Setting für die Serie und den Film lieferte, wurde ein Großteil von STROMBERG – WIEDER ALLES WIE IMMER nun in Berlin gedreht, unter anderem im Studio Berlin in Adlershof. Da die Handlung diesmal nicht mehr in den Räumen der Capitol spielte, war man davon komplett losgelöst und frei in der Suche der Drehorte. Lediglich ein kleiner Ausflug zur Capitol war Bestandteil einiger Drehtage auch in der „alten Heimat“ Köln – und stimmte das gesamte Team nostalgisch.
Wichtigster Mitstreiter beim Dreh und von unschätzbarem Wert bei der beschriebenen Reise, die Szenen bereits vorzubereiten und festzulegen, bevor überhaupt das Drehbuch vorliegt, war einmal mehr Regisseur Arne Feldhusen. „Auf Basis einer Synopsis fingen wir an, den Stoff in die Realität zu übersetzen“, beschreibt es Wagner. „Das betraf zu diesem Zeitpunkt primär die Locations und die Besetzung. Da befanden sich Ralf, Arne und ich ständig in sehr engem Austausch und stimmten uns ab.“ Und während Ralf Husmann weiterhin am Buch feilte, waren Arne Feldhusen und Wagner viel unterwegs und arbeiteten sich durch die Logistik des Projekts.
Zudem konnte sich Ralf Husmann wie immer darauf verlassen, dass Arne Feldhusen sich die nötigen Gedanken über das jeweilige Umfeld einer Szene macht, damit sie funktioniert. Denn während Ralf Husmann die Essenz einer Szene denkt, die Figuren, das Setting, den Dialog und die Handlung, beschäftigt sich Feldhusen damit, was im Hintergrund passiert: Halten sich dort andere Menschen auf? Was sieht man? Was läuft auf Monitoren, welche Plakate sind aufgehängt? Wenn er inszeniert, betrachtet Arne Feldhusen die Szene als Ganzes. Und füllt damit die Lücken, die Ralf Husmann – manchmal vielleicht absichtlich – hinterlässt. Auch hier also wieder ein Puzzle. Damit das funktionieren kann, akzeptieren beide die klare Trennung: Ralf Husmann schreibt das Drehbuch, Arne Feldhusen inszeniert den Film, sorgt für die visuelle Gestaltung und erweckt das Geschriebene zum Leben.
Als neuer Mitstreiter in einem eingespielten Gefüge war Henning Wagner beeindruckt von der Effizienz und Produktivität des Teams. „Natürlich ist es von Vorteil, wenn da viele Menschen Hand anlegen, die nicht nur wissen, was sie tun, sondern die in dieser Konstellation bereits gut miteinander gearbeitet haben – Arne, Kameramann Johannes Imdahl, Editor Benjamin Ikes, Kostümbildnerin Susa Sasserath“, führt er aus. „Aber es waren nicht nur Routiniers an Bord. Szenenbildnerin Vicky von Minckwitz war beispielsweise ebenso neu an Bord wie unser Tonmann Christian Lutz – und eben auch ich. Das sorgt auch für eine gewisse Spannung, die ebenfalls nötig ist, um Dreharbeiten hochkonzentriert durchziehen zu können. Die alte Truppe von damals kommt zusammen, aber es gibt auch ein paar neue besetzte Stellen, die für neue Impulse sorgen. Meine Rolle wäre wohl schwieriger gewesen, wenn ich Ralf nicht schon so lange kennen würde und in den letzten fünf Jahren nicht so eng in all seine Projekte involviert gewesen wäre. So fiel es mir leicht, mich in das Gefüge einzubinden. Ich konnte gut vermitteln, wenn Fragen aufkamen, was Ralfs Denkweise anbetraf.“
Um mit STROMBERG – WIEDER ALLES WIE IMMER tatsächlich einen Film machen zu können, der sich einerseits so anfühlt, wie ein ,Stromberg‘-Film sich anfühlen muss, andererseits aber auch neue Akzente setzt und eben nicht wieder alles wie immer macht, war ein Tapetenwechsel von entscheidender Bedeutung. Raus aus dem Trott, raus aus der Capitol. Andere Parameter als in der Serie galten ohnehin, und über die reine WorkplaceGeschichte in den immer gleichen Kulissen war ,Stromberg‘ schon im ersten Kinofilm hinausgewachsen.
Ein ganz anderer Handlungs-Motor also, wie Henning Wagner erklärt: „In diesem Film interessieren wir uns primär für die Figuren. Was ist aus ihnen geworden, was ist mit ihnen passiert? Das ist der innere Antrieb des Films, die Storyline ist untergeordnet. Weil der Blick ganz anders ist, die Perspektive ebenfalls, ist es so ein ,Stromberg‘-Film geworden, der zwar vertraut ist – aber doch ganz neu. Wir befinden uns zu keinem Zeitpunkt in Konkurrenz mit der Serie und dem ersten Kinofilm, holen die Fans aber dennoch ab. Wir wollten nichts aufwärmen, sondern hatten ein ehrliches und aufrichtiges Interesse, das zu erzählen, was wir erzählen. Als langjähriger ,Stromberg‘-Fan bin ich sehr stolz auf das, was wir gemacht haben.“
Und MadeFor-Chef und Produzent Gunnar Juncken erklärt abschließend: „,Stromberg‘ verspricht in Zeiten anhaltender Sorgen und Ängste großartige Unterhaltung, scharfen Humor und einen besonderen Blick auf unsere Gesellschaft. Neben den wunderbaren Partnern, die wir als Mitstreiter gewinnen konnten, freue ich mich vor allem darüber, dass deutsches Kino in diesem Jahr ein starkes Comeback erlebt und wir Teil davon sein können.“
Foto:
©Verleih
Info:
BESETZUNG
Bernd Stromberg Christoph Maria Herbst
Ernie (Berthold) Heisterkamp Bjarne Mädel
Ulf Steinke Oliver Wnuk
Tanja Steinke Diana Staehly
Jennifer Schirrmann Milena Dreissig
Julian László Branko Breiding
Sascha Anna Mateur
Luna Sophia Burtscher
Marvin Carlo Stolle
STAB
Drehbuch und Produzent Ralf Husmann
Regie Arne Feldhusen
Bild 1:1,85
Ton Dolby Atmos
Länge 100 Minuten
FSK Ab 12 Jahre
Abdruck aus dem Presseheft