Bildschirmfoto 2022 04 20 um 02.20.06Harsche Töne aus dem Königshaus in Amman

Jacques Ungar

Tel Aviv /Weltexpresso) - Die anhaltenden Spannungen in Jerusalem komplizieren die israelischen Sicherheitskontakte mit Jordanien sichtlich. Das Königsreich mit seiner palästinensischen Mehrheit in der Bevölkerung, ist traditionsgemäß der Wächter über die Jerusalemer el-Aqsa-Moschee. Jordaniens König Abdullah erklärte Uno-Generalsekretär Antonio Guterres, Israels el-Aqsa-Politik würde die Chancen auf einen Frieden mit den Palästinensern «ernsthaft untergraben».

Jordanien zitierte auch den amtierenden israelischen Botschafter in Amman zur Entgegennahme eines Protestes des Königshauses wegen der Unruhen im Raum der el-Aqsa-Moschee. Und der jordanische Premierminister Bisher al-Khasawmeh erklärte vor dem Parlament in Amman – auch das eine Eskalation der Rhetorik - : «Ich muss jene loben... die ihre Steine gegen all diese Zionisten werfen, die die el-Aqsa-Moschee entweihen, geschützt durch die israelische Besatzungsregierung».

Nach Angaben der israelischen Polizei wurden einige Buspassagiere am Sonntag auf dem Weg durch die Jerusalemer Altstadt von palästinensischen Steinewerfern verletzt. «Ich nehme mit Ernsthaftigkeit die Verlautbarungen zur Kenntnis, welche die Israeli verantwortlich machen für die Gewalt, der wir unterworfen sind», sagte der israelische Regierungschef Naftali Bennett in einer Video-Botschaft, die nach den Bemerkungen des jordanischen Premierministers veröffentlicht worden ist. «Das dient in erster Linie den Aufwieglern, vor allem der Hamas, die versucht, hier in Jerusalem die Gewalt anzufachen», fügte Bennett hinzu.

In Washington sagten Vertreter des State Departments, amerikanische Offizielle seien während des Wochenendes mit Telefongesprächen mit Israeli, Palästinensern und Vertretern arabischer Staaten beschäftigt gewesen im Bestreben, eine Eskalation der Jerusalemer Spannungen zu verhindern.

Foto:
Abdullah II mit seinem Sohn Hussein (links) beim Gebet am vergangenen Freitag
©tachles

Info:
Nachdruck des Artikels mit freundlicher Genehmigung aus dem Wochenmagazin TACHLES vom 19. April 2022