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Roswitha Cousin
Frankfurt am Main (Weltexpresso) - Es gibt keine Zufälle, heißt es doch. Während im Historischen Museum die sechstündige Pressekonferenz mit OB Peter Feldmann und Kulturdezernentin Ina Hartwig zu den drei Ausstellungen stattfand, die endlich aufdecken, daß die doch so liberale, weltmännische alte freie Reichsstadt mit ihren direkt dem Kaiser unterstellten Kaiserjuden in Wahrheit schon vor 1933 ein brauner Sumpf war und in diesem Zusammenhang in der Ausstellung auch Gustav Gerst und das Kaufhaus Tietz eine Rolle spielen, wurde für den selben Gustav Gerst und seine Frau, die die eigentliche Kaufhauserbin war, Stolpersteine verlegt! Bis zum vergangenen Jahr hat in Frankfurt kaum jemand etwas über Gustav Gerst, den Stifter des Goetheturms, gewusst.
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Yves Kugelmann
Paris, (Weltexpresso) - «Masal Tov!» rufen vier sephardische Juden am Nebentisch. Zwei junge Männer, zwei junge Frauen. Einer orthodox gekleidet mit Kippa. Soeben ist im Café Flore ein Tablet runtergefallen mit entsprechend vielen Scherben. Sie sind auf dem Weg zu einem Chanukka-Anlass und machen KaffeePause im Literaten-Café in Saint-Germain-des-Prés. Das dritte Chanukkalicht wird gezündet.
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Kurt Nelhiebel
Bremen (Weltexpresso) – Die Nachricht vom Tode meiner Mutter erreichte mich im Februar 1966 in Bremen, wo ich seit kurzem als Redakteur bei Radio Bremen tätig war. Ich hatte Mama seit meiner Aussiedlung nur noch einmal während eines beruflichen Aufenthaltes im Nordosten von Böhmen gesehen. Sie selbst ließ die Möglichkeit, mit einem Transport deutscher Antifaschisten nach Württemberg auszureisen, ungenutzt. Wahrscheinlich wollte sie unserer alten Oma die Unannehmlichkeiten einer mehrtägigen Reise in einem Güterwaggon nicht zumuten. Auch meine Schwester blieb in der alten Heimat, während ich zusammen mit dem getrennt von der Familie lebenden Vater in den Westen zog; unsere Eltern waren seit 1938 geschieden.
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Thorsten Latzel
Rheinland (Weltexpresso) - Als Kirche und Christ-/innen haben wir eine „ver-rückte“ Zeitrechnung: Der Tag beginnt um 18 Uhr, die Woche mit dem Sonntag und das Jahr mit dem Advent. Das geht zurück auf eine lange Geschichte, die etwa beim Tagesbeginn im Judentum gründet. Es hat zugleich eine große Bedeutung für den Glauben: In der Art die Zeit zu berechnen drückt sich auch aus, wie wir uns selbst verstehen. Dieses „Verrücken der Zeit“ kann unseren Blick heilsam verändern – gerade in einer Zeit, die viele Menschen als verrückt erfahren.
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Cordula Passow
Frankfurt am Main (Weltexpresso) - Am 26. Oktober wurde im Grzimekhaus im Frankfurter Zoo ein Fingertier geboren. Das ist gut so, denn jeder Fingertier-Nachwuchs ist wertvoll für den Erhalt der hochbedrohten Primatenart. Aber was Fingertiere überhaupt sind, das mußten wir erst einmal herausfinden. Sie werden auch Aye-Aye genannt und man denkt bei ihrem Foto eher an ein Gemälde, weil sie so fotogen aus den markanten Augen gucken und der dünne Mittelfinger einem Finger alle Ehre macht. Da fragt man sich, warum beim Menschen eigentlich die Finger nur minimal unterschiedlich sind, bis auf den Daumen.
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