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Klaus Hagert
Frankfurt am ain (Weltexpresso) - Als sei es gestern. gewesen. Ich kann mich noch genau daran erinnern, daß wir eine der ersten waren, die mit der neuen Leiterin des neuen Literaturhauses Frankfurt, damals noch in der Bockenheimer Landstraße ein Interview führten. Und jetzt ist es schon lange im Ostend, ds Haus der Literatur. „Nichts ist widerlicher als eine sogenannte Dichterlesung.“ So, in weiß auf schrillem Pink, plakatierte das Literaturhaus Frankfurt am Main vor einigen Jahren. Ein Zitat aus Thomas Bernhards „Alte Meister“ warb im Frankfurter Stadtzentrum für eben dieses Objekt der angeblichen Abscheu: die Lesung.
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Felicitas Schubert
Frankfurt am Main (Weltexpresso) – Etwas überheblich die Überschrift: das Programm. Das umfaßt nämlich 16 eng beschriebene Seiten, die all die vielen Veranstaltungen geordnet nach dem Datum aufweisen, das nur offiziell vom 2.bis 15. spricht. Denn am Donnerstag ist es schon losgegangen mit dem STADTRUNDGANG von Christian Setzepfand und einer Lesung von Jo van Nelsen BUBIKOPF 6 BLEISTIFT - AUTORINNEN DER WEIMARER REPUBLIK, in Wiesbaden übrigens, denn das Frankfurter Lesen schwappt in die Umgebung so über, wie alles, was in dieser gut vernetzten Region getan und gemacht wird.
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Claudia Schulmerich
Frankfurt am Main (Weltexpresso) – Nachgetragene Liebe nennt man so was wohl. Denn ich kenne Irmgard Keun (6. Februar 1905 Berlin – 5. Mai 1982 Köln) schon lange, das heißt, seit den Sechziger Jahren, als ich mich unsterblich in das Werk von Joseph Roth verliebte, der sie zwei Jahre lang liebte, aber wohl nicht ausdauernd genug – oder lag es an ihr? Das alles soll ein andermal näher beleuchtet werden, aber daß Irmgard Keun mir ab da eigentlich bekannt war und ich dann auch einige Romane von ihr las, hätte – mit meinem heutigen Blick – eine festere Beziehung zu dieser Frau bedeuten müssen.
Weiterlesen: Warum ich mich diesmal besonders auf das ‚schönste Lesefest‘ freue
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Claudia Schulmerich
Frankfurt am Main (Weltexpresso) – Das war ein Irrtum, den ich heute bedauere, auch deshalb, weil ihre Bücher so gut geeignet sind, über das Wesen, besser: das Unwesen des Nationalsozialismus zu informieren auf eine Art, die sicher solche Menschen, die Faschismustheorien nicht lesen, direkt erreichen kann. Verblüfft sage ich heute, das sind ja die reinsten Aufklärungsschriften über ein Menschheitsverbrechen, dem die Massen folgten, die Irmgard Keun hier locker und leicht vorlegt. Hier erkennen wir das erbärmliche Verhaltenen von Menschen, die Anpasserei, das Duckmäusertum, das Anschwärzen des anderen zum eigenen Vorteil, Lug und Betrug, um besser dazustehen, auf der Leiter nach oben eine Stufe zu erklimmen, indem man den drunter Stehenden auf den Kopf tritt, der dann von der Leiter stürzt.
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Anna von Stillmark
Wien (Weltexpresso) - „Das Treppenhaus verriet das Regime, das in die Krise geraten war. Von den halb weiß, halb gelb gestrichenen Wänden löste sich der Putz und sammelte sich in Flocken auf den Stufen. Hier war das letzte Mal gefegt und das Geländer poliert worden, als Tito, der große Nichtleser, noch lebte. Er musste über seinen Einfall laut lachen, dem Echo hörte er an, dass er nervös klang.“
Weiterlesen: Die slowenische Autorin Ana Schnabl als Writer in Residence in Wien
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