Stimmen aus dem ExilLiteratur zum Auschwitzgedenktag, 27. Januar, Teil 6

Claudia Schulmerich

Frankfurt am Main (Weltexpresso) – Wir wollen heute das Thema weiten. Auch wenn die Judenverfolgung und Ermordung in deutschem Namen in den Konzentrationslagern in geradezu industrieller Weise,  nämlich logistisch und massenhaft organisiert, einzigartig in ihrer kalten, bürokratisch durchgezogenen Art, ein ganzes Volk auslöschen zu wollen war und ist, sind doch die Themen wie Exil etwas, was alle die eint, die in ihren Ländern nicht leben können, weil sie nicht sprechen dürfen, schreiben und veröffentlichen dürfen oder sogar verschärft in Gefängnissen sitzen oder gar um ihr Leben fürchten müssen. Und weil die deutsche Exilliteratur vielfältig und gleichzeitig bekannt ist, auch weil die DDR dieses Erbe, vgl. Aufbau-Verlag, sehr ernst nahm, wollen wir über Texte von heutigen Autorinnen und Autoren, die im Exil leben müssen, berichten.

kalteLiteratur zum Auschwitzgedenktag, 27. Januar, Teil 5

Claudia Schulmerich

Frankfurt am Main (Weltexpresso) – Wenn viele das vorher geahnt hätten, was sie sich nie hätten vorstellen können, daß sie im eigenen Land aus ihrer Wohnung vertrieben, gefangengenommen, also eingesperrt und dann in Eisenbahnzügen gen Osten transportiert, wie Massenvieh, gefoltert, hungernd, ermordet werden, sie wären geflohen, wären ins Exil gegangen, wie zwei unterschiedliche Gruppen es taten: diejenigen, die politisches Gespür hatten und diejenigen, die genug Geld hatten, um in anderen Ländern aufgenommen zu werden. Und dann gab es noch diejenigen, die in Ghettos eingesperrt , auf vielfache Weise mißhandelt wurden und das auch noch  im Namen der Wissenschaft wie hier.

Pick Goslar HAnne Frank 227985Hannah Pick-Goslar schreibt über MEINE FREUNDIN ANNE FRANK und ihr eigenes Leben nach dem Holocaust Literatur zum Auschwitzgedenktag, 27. Januar, Teil 3

Felictias Schubert

Amsterdam (Weltexpresso) - Über die gleiche Zeit und über dasselbe Thema im selben Land berichten beide Bücher, die naturgemäß jedoch völlig unterschiedlich sind und dann doch in der Erinnerung an die erzählten Personen wieder eine weitere Gemeinsamkeit haben. Während die Autorin Daphne Geismar ihrer eigenen Familie nachforscht und sich dabei auf Briefe, Tagebücher, Gesprächsprotokolle, Fotografien und Gegenstände stützen kann, aber auch muß, erzählt  Hannah Pick-Goslar ihr eigenes Leben unter dem besonderen Aspekt ihrer Mädchenfreundschaft mit Anne Frank in Amsterdam. 

lahannWenn nicht, hilft Birgit Lahann und erzählt Geschichten von vielen  jüdischen Künstlern und wenigen Künstlerinnen, Literatur zum Auschwitzgedenktag, 27. Januar, Teil 2

Claudia Schulmerich

Frankfurt am Main (Weltexpresso) - Der Anlaß für diesen Titel, ob man einen Juden kenne, ist einfach zu witzig, als daß man ihn nicht weitererzählen sollte. Barrie Kosky, damals Intendant der Komischen Oper Berlin, den jeder als kreativen Irrwisch kennen sollte, wandte sich mit dieser Frage an Passanten am Brandenburger Tor, und war entsetzt, als er immer wieder hörte: "Nein, ich nicht, no!",  weshalb er hinzufügte: "Ich bin einer. Wenn Sie Fragen haben, fragen Sie mich!" Kosky, der inzwischen freischaffend als Regisseur die Opernbühnen aufmischt, kommt im Buch im abschließenden sechsten Kapital als Letzter vor: Geschichten zwischen Gips & Marmor, Brecht & Heine, Muppet-Show & Kafka.

auerbachLiteratur zum Auschwitzgedenktag 27. Januar, Teil 1

Claudia Schulmerich

Frankfurt am Main (Weltexpresso) – Eine der wichtigen Fragen nach dem industriellen Massenmord an Juden und anderen Menschen in den KZs der Deutschen, ist die Frage, wie man nach diesem Grauen weiterleben kann. Diese Frage gilt den Tätern wie den Opfern. Aber so wie es aussieht, ist das Weiterleben für die Opfer schwieriger als für die Täter, von denen sehr viel weniger Selbstmord verübt haben als diejenigen, die ja seit der Befreiung von Auschwitz durch die Rote Armee eigentlich gerettet wurden.