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Oliver Blohme
Frankfurt am Main (Weltexpresso) - Peer Gynt wird in einer psychiatrischen Einrichtung behandelt. Mit langen Haaren liegt er reglos in einem typischen Krankenhausbett, das in der rechten Ecke eines engen weißen Kastens mit niedriger Decke steht. Am anderen Ende befindet sich eine kistenförmige Kommode, die jedoch nie benutzt wird. Nicht nur räumliche Enge in dieser Eröffnungsszene ist spürbar: "Für manch einen ist das da draußen einfach zu viel", erklärt sein behandelnder Arzt (großartig gespielt von Christoph Pütthoff), der selbst im weiteren Verlauf des Abends zum Patienten wird, zwanghaft einen kleinen Hasen im Arm haltend und streichelnd.
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Hannah Wölfel & Hanswerner Kruse
Venedig (Weltexpresso) - Seit der Verleihung der Goldenen Löwen zur Eröffnung gilt die 58. Biennale als politisch. Wenn man sich dort eine Woche lang treiben lässt, erlebt man jedoch eher die Spannweite der zeitgenössischen Weltkunst: Man wird nicht politisch belehrt und hat auch nach sieben Tagen noch längst nicht alles gesehen.
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Wolfgang Mielke
Hamburg.(Weltexpresso) - Schauspieler: O. E. Hasse (1903 - 1978) konnte historische und ja meist politisch-historische Persönlichkeiten nachspielen (und musste das daher intensiver und häufiger tun, als ihm lieb war); auch Bruno Ganz (1941 - 2019) gelang es in eindrucksvoller Weise, Adolf Hitler (1889 – 1945) zu spielen (auch wenn ihm von dessen bösen Registern einiges fehlte).
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Wolfgang Mielke
Hamburg.(Weltexpresso) - Was aber 1967 – 1969 der wesentliche Unterschied war, war der Generationswechsel: Eine junge, neue Generation trat an. Das Wesentliche daran war, dass sie die herrschende Generation verklagte, anklagte. Das hatte es in dieser Form, in dieser länderübergreifenden Breite niemals zuvor gegeben. Zielpunkt war die echte oder vermeintliche Schuld, die diese Generation sich während der NS-Herrschaft aufgebürdet hatte. "Unter den Talaren – Muff von 1000 Jahren!", konnte man an der Hamburger Universität auf einem berühmt gewordenen Transparent lesen
Weiterlesen: Der Generationswechsel und die Aktualtität von Frayns Thema und Stück
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Wolfgang Mielke
Hamburg.(Weltexpresso) - Der Titel dieses Stückes von Michael Frayn (*1933) verdankt sich dem berühmten, bisweilen auch berüchtigten Satz #"Wir wollen mehr Demokratie wagen"# - aus der Regierungserklärung von Willy Brandt (1913 - 1992), der von Herbst 1969 bis Mai 1974 vierter Bundeskanzler der Bundesrepublik Deutschland war. Der Satz suggeriert, es habe bis Ende 1969 nur wenig Demokratie, worunter vermutlich hauptsächlich 'Mitbestimmung' zu verstehen ist, gegeben. Das ist nicht ganz falsch.
Weiterlesen: Eine freie Behandlung der Zeit von Ende 1969 bis Anfang 1974
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