Serie: Drei Jubiläumsausstellungen: 150 Jahre Gustav Klimt in Wien, Teil 5

 

Claudia Schulmerich

 

Wien (Weltexpresso) – Wir gehen an den Anfang zurück, als Klimt mit Bruder Ernst und Studienfreund Franz Matsch als „Maler-Compagnie“ erfolgreich Aufträge rekurrierten. Der Auftrag vom Hofbau-Comité für das repräsentative Stiegenhaus des neugebauten Kunsthistorischen  Museum vom Jahr 1890  lautete, zwischen den 12 Meter hohen, von Doppelsäulen unterbrochenen Arkaden, vierzig freie Wandflächen mit Gemälden auszustatten. Die Thematik des Bildzyklus wurde vom Museum vorgeschrieben. Die Gestaltung und der Stil nicht.

Serie: Drei Jubiläumsausstellungen: 150 Jahre Gustav Klimt in Wien, Teil 4

 

Claudia Schulmerich

 

Wien (Weltexpresso) – Vielleicht ist dann Abteilung 5 mit SECESSION 1897-1903 die interessanteste, weil man hier genau verfolgen kann, wie Zensur eingriff. Man sieht die Originalzeichnung Klimts 5.1 für das Ausstellungs-Plakat, das einem bekannt vorkommt. Man sieht als 5.2 den ersten, noch identischen Druck und dann als 5.3 das verwendete und zensierte Plakat, wo im Oberteil das zuvor deutlich hängende Gemächt des Mannes durch dicke Baumstämme verdeckt ist, Nacktheit also durch Natur ‚veredelt‘ wird, der Mann deshalb geschlechtslos wird.

 

Serie: Drei Jubiläumsausstellungen: 150 Jahre Gustav Klimt in Wien, Teil 1

 

Claudia Schulmerich

 

Wien (Weltexpresso) – „Gustav Klimt. Ein Künstler von unglaublicher Vollendung. Ein Mensch von seltener Tiefe. Sein Werk ein Heiligtum.“, sagte Egon Schiele über seinen engen Malerfreund. Und das Allerschönste an der Prunkausstellung zum 150sten – 14. Juli 1862 - im Belvedere ist, daß Gustav Klimt zwischen Biographie und Werken als derjenige erscheint, der im Verbund die Kunst revolutionierte, was nur gemeinsam geht, weshalb den 30 Klimt-Gemälden in der Jubiläumsschau 90 Werke anderer zur Seite stehen.

Serie: Drei Jubiläumsausstellungen: 150 Jahre Gustav Klimt in Wien, Teil 3

 

Claudia Schulmerich

 

Wien (Weltexpresso) – Das Leben schreibt die besten Geschichten. Und das Leben schreibt hier Klimt-Sammlungsgeschichte. Denn tatsächlich verfügt das ehemals Historische Museum der Stadt Wien über die weltweit größte und auch vielfältigste Klimt-Sammlung von den 1880er Jahren bis zum Tod 1918 – die erste Schenkung, eine Originalzeichnung, rührt aus dem Jahr 1893, der erste Ankauf 1901- , zudem empfängt einen Klimts Totenmaske, einer seiner indigofarbenen Malerkittel und später das originale Secessions-Skandalplakat, als aus dem frühen Publikumsliebling der umstrittene Avantgardist geworden war, bevor er dann wieder das gefeierte Symbol für Wien um 1900 wurde.

Serie: Drei Jubiläumsausstellungen: 150 Jahre Gustav Klimt in Wien, Teil 2

 

Claudia Schulmerich

 

Wien (Weltexpresso) – Die femme fatale hat also Vorbilder, die hier bei Klimt im Belvedere vor allem JUDITH und SALOME heißen. Uns ist übrigens schon im ersten Raum aufgefallen, daß die Ausstellung etwas „Secessionistisches“ an sich hat, damit meinen wir, daß Form und Gestaltung der Texte an den Wänden an die damaligen Klimt-Ausstellungen gemahnen, was uns gut gefällt, weil es auch den Blick darauf richtet, welche ornamentale Kunst es war, der Gustav Klimt zur Siegespalme verhalf.