Neueröffnung des Sammlungsbereichs „Alte Meister“ des Frankfurter Städel, Teil 2


von Claudia Schulmerich 

 

Frankfurt am Main (Weltexpresso) Danach, nach dem tiefen Kunsterlebnis im Oktogon,  muß man sich entscheiden. Will man nach rechts, in den tannengrünen Bereich der Deutschen oder nach links in den roten, zu den Italienern und Spaniern? Wir sind erst nach rechts geschwenkt, weil tatsächlich Blickachsen entstanden sind, die das Städel auch räumlich vergrößern und wir auf einen Blick nach rechts ganz hinten auf blauem Grund den großartigen und großformatigen  Rembrandtschen Simson hängen sehen, auch ein Wahrzeichen des Städel, und nach links ganz hinten an der Wand den neuen alten Papst Julius II., neuerworben und Raffael zugeschrieben. Daß sich auf diese Weise ein Papst und ein Alttestamentler, ein Rembrandt und ein Raffael in die Augen schauen, hat man auch noch nicht erlebt.

Serie: Neueröffnung des Sammlungsbereichs „Alte Meister“ des Frankfurter Städel, Teil 1


von Claudia Schulmerich

 

Frankfurt am Main (Weltexpresso) – Mit viel Volk, also großem Interesse der Frankfurter wurde der auf technischen Vordermann gebrachte Mainflügel des Städel eröffnet. Die notwendigen und 18 Millionen teuren Sanierungsarbeiten von eineinhalb Jahren wurden genutzt, um die schon immer wunderbare Sammlung „Alte Meister“ (1300 bis 1800) neu zu ordnen und bei der Hängung eine durchschlagende Verbindung von Standort und inhaltlicher Aussage zu erreichen, den Besucher quasi wie von alleine durch die Kunstgeschichte zu führen. Wie er dies gemacht habe, erläuterte Jochen Sander, Stellvertretender Direktor des Städel, Sammlungsleiter und Kurator der neuen Hängung bei der Eröffnung.

Douglas Gordon heizt dem Museum für Moderne Kunst MMK in Frankfurt am Main ein, aber brennt es nicht ab

 

von Felicitas Schubert

 

Frankfurt am Main (Weltexpresso) – Es ist seine größte Ausstellung seit Jahren und doch möchte man nicht gerne das Wort „Retrospektive“ in den Mund nehmen, weil der 1966 in Glasgow geborene Künstler so ständig Neues macht, daß man lieber vom Querschnitt seiner Werke sprechen möchte, die so vielfältig wie eigen sind, mit Spaltungen, Spiegelungen, Aufsplitterungen und Kristallisationen methodisch beschrieben sind und auf jeden Fall nicht langweilen.

Ausstellung und Auszeichnung mit dem Karl Ströher Preis im MMK Zollamt in Frankfurt am Main

 

von Helga Faber

 

Frankfurt am Main (Weltexpresso) – Tobias Zielony, 1973 in Wuppertal geboren, fotografiert. Das ist das eine. Aber die Fotos entstehen nicht zufällig. Es sind aber auch keine Kunstfotografien, sondern, sagen wir mal, gestaltete Wirklichkeit. Er hat den mit 20 000 Euro zweijährig vergebenen Karl-Ströher-Preis zum Beginn seiner Ausstellung erhalten, die im aparten Zollamt gegenüber dem Museum für Moderne Kunst MMK in Frankfurt von der Jürgen-Ponto-Stiftung zur Förderung junger Künstler unterstützt wird.

„Niclaus Gerhaert. Der Bildhauer des Mittelalters“ im Liebieghaus in Frankfurt am Main, Teil 2

 

von Claudia Schulmerich

 

Frankfurt am Main (Weltexpresso) – Und dann gibt es erdenschwere, gewichtige Heilige und vor allem die Grabplatten und Epitaphe. Daß die einem monumental dünken, ist ja leicht zu erklären, aber wieso kommt einem jede Figur viel größer vor, als der Raum, den sie beansprucht. Sie haben eine Präsenz, völlig unabhängig davon, ob wie sie sofort zuordnen können: das ist der Heilige Georg, dies eine Maria, dort die Maria Magdalena.  Am schillerndsten aber bleiben die feinen Gesichter, die frechen, vorwitzigen Gesichtszüge, die intelligenten Augen, ein irgendwie gewitztes kirchliches und himmlisches Personal.